Das Leid der Ponyreiter - Klein aber oho

Ponys für alle!

Ja, wir Ponyreiter haben es schon nicht leicht. Ein Pony zu besitzen sehen viele ja schon als Zeichen völliger Nutzlosigkeit und Nichtskönnen an, zu allem Überfluss werden die Ponys aber auf den Turnieren noch einmal unterteilt. Da gibt es dann K-, M- und G-Ponys. Klein, mittel und groß. Nicht nur, dass man abfällig betrachtet wird aka „die hat ja nur ein Pony“, jetzt wird noch zusätzlich separiert und K-Ponys dürfen an manchen Prüfungen nicht teilnehmen. Und ich hab schon einige kleine Welsh-Ponys gesehen, da könnten sich die ‚richtigen‘ Pferde eine Scheibe von abschneiden. Hier soll es jetzt aber mal um das Leid von uns Ponyreitern gehen.

. Unseren Ponys ist das nämlich eigentlich völlig egal, wie wir sie bezeichnen und wie klein oder groß sie sind – vorausgesetzt es kommt jetzt kein 1.70cm/100Kg Mensch auf die Idee, sich da drauf zu setzen. Zwischendurch hat wohl jeder Ponyreiter mal die kleinen Gedanken und den Wunsch, doch einen Großen zu haben – vor allem in solchen Momenten, wo die Ponysturrheit im Galopp einfach nicht durchspringen will oder es sich schlichtweg weigert den Huf zu heben, während  es auf meinem Fuß steht. Aber das sind auch die einzigen Momente. Ansonsten bin ich absolut zufrieden und glücklich. Irgendwie verstehen das aber so wenig Reiter, dass auch ein Pony alle Erwartungen erfüllen kann und uns genauso glücklich machen kann, wie jedes andere Pferd auch.

 

Standartsprüche sind dann solche wie, „Wolltest du nie ein richtiges Pferd haben?“ und ich denke mir nur so „solltest du nicht erst denken bevor du sprichst“? Natürlich ist ein Pony ein richtiges Pferd – nur halt etwas kleiner. Kein Mensch der Welt würde auf die Idee kommen einen kleinwüchsigen Hannoveraner mit 153cm Stockmaß als ein ‚nicht richtiges Pferd‘ zu bezeichnen. Jaaa, da tönen schon wieder die Stimmen mit den 148cm in meinem Kopf. Und dazu frage ich nur eins: Bleibt mein Hafi trotz des 150cm Stockmaßes ein Pony für euch? Na klar, weil es eben lange Mähne hat und nicht 0815 braun, weiß oder schwarz ist. Total logisch.

 

 

Ich den Siegerehrungen komme ich mir aber schon immer etwas blöd vor. Vor allem wenn der Richter, der die Schleife ansteckt plötzlich sagt „Das ist ja mal angenehm den Arm nicht so hoch strecken zu müssen“. Oder wenn ich nach dem Planschen mit Pferd die Einzige mit nassen Füßen bin. Vorteile sehe ich aber vor allem in niedrig hängenden Ästen und Brücken. Während die Großen sämtliche Spinnen und Blätter mitnehmen, ducke ich mich einfach flach auf den Hals und bleibe Spinnenfrei. Leider weiß mein Pony aber auch, dass sie klein ist. So wird halt panisch einfach mitten in den Wald gebrettert, durch zwei nah nebeneinander stehende Bäume, wo das Pony genau durch passt, nur meine Beine links und rechts irgendwie nicht.

 

 

Leider bin ich auch immer der Dulli, der im Gelände absteigen muss, um irgendwas  von den anderen aufzuheben. Die würden nämlich ohne Aufstiegshilfe gar nicht hoch kommen oder das Pferd würde erst gar nicht ruhig stehen bleiben. Ich muss mir um so etwas gar keine Gedanken machen. Das Pony bleibt in allen Lebenslagen ruhig stehen. Stehen ist quasi unsere Paradedisziplin…mit Vorliebe beim Äppeln…während der Dressurprüfung!

 

Wo wir schon dabei sind, ein kleiner Appell an alle Richter: Ja, ich weiß, dass ich ein Pony reite. Ich weiß auch, dass mein Pony nicht einen so schönen Mitteltrab hat, wie der Totilas Nachkomme vor mir, aber könntet ihr nicht einfach jedes Pferdes nach seinen Möglichkeiten beurteilen?

 

 

Mein Mantra für mehr Glück und Zufriedenheit:

 

PONYS FÜR ALLE!

 

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