Review vom Wochenende - Das leidige Hintereinanderreiten

Mit Hafi zum Turnier

Am Wochenende war ich wieder unterwegs zum Turnier: Drei Prüfungen standen auf dem Programm. Eigentlich steht in der Zeiteinteilung ja immer drin, dass Ponys am Ende starten und so kann ich relativ gut kalkulieren, wann ich ca. immer dran bin. Je höher die Klasse ist, umso weniger Ponys sieht man in den Prüfungen und in den A** Dressuren sind meistens nicht mehr als fünf bis zehn Ponys vertreten – ergo bin ich immer recht weit hinten im Starterfeld. Irgendwie bereue ich es auch, dass ich Alin als Pony hab eintragen lassen, aber damals dachte ich halt noch, ich würde mal regelmäßig Springen reiten und da werden die Abstände für Ponys dementsprechend verkürzt. Aber nein, springen tue ich auf keinen Fall mehr :D

Und deshalb muss ich mich jetzt immer in den zu zweit gerittenen A-Dressuren rumquälen – irgendwie hab ich nämlich immer das Pech, dass ich hinten reiten muss, theoretisch ist das kein Problem: Ich halte einfach genug Abstand und gut, aber manche andere Ponys sind dermaßen ‚langsam‘, dass ich niemals genug Abstand halten könnte und wenn Alin erst mal ‚aufgelaufen‘ ist – zum Beispiel im Mittelgalopp, den ich ja nun wirklich herausreiten muss – dann klebt sie dermaßen doll an ihrem Vordermann, dass ich sie kaum bei mir halten kann. Prüfung war sowieso ‚verhauen‘, also hab ich ihr nur mal gezeigt, dass das so einfach nicht geht. Heißt im Klartext: Wenn sie wieder ins hinterherrennen kommt, einfach mal durchparieren und zeigen ‚so nicht, Fräulein‘ – gesagt, getan und die restliche Prüfung war auch wieder gut. Natürlich stand im Protokoll dann ‚Störung‘, aber damit habe ich gerechnet – letztlich wurde es doch noch eine 6.1 in der A**. Nicht unsere Glanzleistung, aber immerhin über 6. Ich weiß ja, woran es lag und kann zukünftig noch mehr Abstand halten.

 

Die andere A-Dressur lief absolut fantastisch – ich war erstes Pferd der Abteilung und konnte dementsprechend gut die Aufgabe bewältigen. Belohnt wurde ich mit einer 7.3 und es war nicht mal eine Dressurreiteraufgabe, sondern eine ‚richtige‘. Ich sehne den Tag herbei wo ich endlich im L angekommen bin und alleine reiten ‚darf‘ – selbst wenn die Noten dann sicherlich nicht mehr so gut sind, habe ich einfach einen neuen Status Quo erreicht, auf den ich aufbauen kann.

 

 

 

Sowieso ist das bei Alin manchmal eine komische Sache, vor allem mit dem Abreiten. Auf dem Abreiteplatz funktioniert alles tippi toppi und sitze auf einem absolut rittigen, losgelassenen Pferd – kaum betreten wir das Prüfungsviereck macht sich das Pony irgendwie fest im Rücken – das ist aber sicherlich ihrer und auch meiner Angespanntheit zuzuschreiben. Wie handhabt ihr das mit ‚festen‘ Pferden während der Prüfung? Wenn ich danach zum Abreiten noch einmal auf den Platz gehe, ist sie genauso losgelassen, wie zuvor auch.

 

 

 

Die Wertnote von 7.3 habe ich übrigens den super sauber erarbeiteten Hufschlagfiguren zu verdanken, die bei der Siegerehrung noch einmal betont wurden. Also ihr Lieben: Selbst wenn ihr noch nicht so super reitet, legt immer ganz viel Wert auf korrekt gerittene Hufschlagfiguren – ein weit verbreiteter Fehler zum Beispiel beim Durch die ganze Bahn wechseln müsst ihr bereits AM Bandenpunkt (M, F, K oder H) schon wieder komplett auf dem Hufschlag sein – dann fällt auch die Ecke danach leichter und alles wirkt geschmeidiger J

 

 

 

Toll ist auch immer, dass besonders unter den Hafireitern meist eine ‚innige‘ Zusammengehörigkeit existiert. Ich habe bisher erst eine einzige Hafireiterin gesehen, die sich für etwas Besseres gehalten hatte. Ansonsten trifft man sich untereinander auf den verschiedenen Turnieren immer wieder und absolut fair und loyal, wünscht sich viel Erfolg vor der Prüfung, was im Dressurbereich eh schon eine Seltenheit ist, und auch Glückwünsche für eine gelungene Prüfung. Es werden Fotos von den Ponys gemacht, gequatscht und was getrunken. Irgendwie ist es trotz des ganzen Stresses immer wieder schön und lohnenswert. Wenn schon keine Schleife abgefallen ist, dann hat man wenigstens dazu gelernt J

 

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