Fellwechsel Pferd

Mariendistel Öl beim Fellwechsel

Während manche Pferde den Fellwechsel leicht durch machen und relativ schnell im Sommerkleid dastehen, haben andere Pferde, meistens ältere oder kranke, doch ordentlich damit zu kämpfen. Während wir Alin letztes Jahr im Herbst geschoren haben und sie nun im Vergleich recht "wenig" Haare verliert, sieht Sunny ein wenig aus, wie ein gerupftes Huhn. Nach einer Lama Begegnung im letzten Jahr hat sie diese Situation anscheinend so gestresst, dass sie fast ihr gesamtes Deckhaar verloren hat - deswegen haben wir sie natürlich nicht geschoren. Das Fell hat aber im Prinzip bereits am nächsten Tag begonnen nachzuschieben und dementsprechend ist Sunny im Winter zu einem kleinen Eisbären mutiert.

Fast täglich können wir so kleine Fellpferdchen aus ihr heraus bürsten. Im Prinzip ist das natürlich sehr gut, wenn sich das Fell so leicht lösen lässt, auf der anderen Seite gibt es dabei aber einen kleinen Haken: Sunny hasst putzen. Sie ist absolut kitzelig und empfindet die Bürsten auf ihrer Haut eher als unangenehm. Kurzum: Beide Pferde kommen eigentlich sehr gut und ohne Probleme durch den Fellwechsel. Dass diese Zeit physiologisch gesehen aber dennoch sehr anstrengend ist und an den Energiereserven zehrt, ist unumstritten. Die zusätzlichen Putzeinheiten gehören für mich in der Fellwechselzeit deswegen genauso dazu, wie die zusätzliche Gabe von qualitativ hochwertigem Öl. In dieser Hinsicht geben wir Kurweise schon seit über einem Jahr das Mariendistel Öl von Eggersmann. 

Allgemein dienen Öle in der Pferdefütterung als zusätzliche Energielieferanten. Bei besonders staubempfindlichen Pferden kann sich das Öl auch als positiv erweisen, da die feinen Staubpartikel im Pferdefutter gebunden werden können. Weiterhin sorgt gutes Öl für ein glänzendes und gesundes Haarkleid. Besonders die Mariendistel bzw. das aus ihren Samen gewonnene Öl hat einen sehr hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren.Öle dienen als schnell verfügbare Energiequelle - ähnlich dem Traubenzucker bei uns Menschen. Sie füllen die Glykogenspeicher deutlich schneller auf, als andere Energielieferanten im Pferdefutter. Besonders im Fellwechsel, der den Pferden - bemerkbar oder unmerklich - deutlich mehr Energie abverlangt, kann die Fütterung von Öl helfen, den Energiespeicher des Pferdes schnell wieder aufzufüllen. Auch in anspruchsvollen Turnier- oder Trainingsphasen eignet sich das Öl besonders gut. Die erste Wirkung lässt sich meistens schon nach ca. 10 Tagen beobachten. Das Pferd ist vitaler und das Fell glänzender. In dieser Hinsicht hilft das Öl also nicht direkt, dass das Fell schneller ausfällt, aber durch die zusätzliche Energie ist das Pferd einfach deutlich vitaler und kann den Fellwechsel so ohne Probleme durch machen. 

Während die Pferdefütterung früher fast ausschließlich aus Hafer bestand, der anteilig sehr viel Öl enthält, geht der Trend nun eher zur Gerste- oder Maisfütterung über, die im Vergleich zum Hafer deutlich weniger Öl enthalten. Je mehr Öl das Getreide enthält, um so deutlicher wird die Stärkezufuhr verringert, was dem Insulinspiegel und dementsprechend auch der Vitalität zu Gute kommt. Daraus resultiert auch die Wichtigkeit, dass das Öl zusammen mit dem Kraftfutter verabreicht wird. 

Öl ist nicht gleich Öl

Öl ist nicht gleich Öl - das beschreibt es wohl am besten, wenn man überlegt, ob man das günstige Sonnenblumenöl oder doch das teure Mariendistel bzw. Reiskeimöl kauft. Physiologisch bedeutsam sind letztlich Öle mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Diese enthalten viele Omega Fettsäuren, die für die Gesunderhaltung des Pferdes unerlässlich sind: die Zellregeneration wird angeregt, die Fließfähigkeit des Blutes wird verbessert, wodurch das Pferd besser versorgt wird und Öl liefert schnell und gut verwertbare Energie ohne den Organismus durch zu viel Stärke, Zucker und Eiweiß zu belasten.

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