Trockene Hufe - Biotin

Hufpflege

Während die Hufe der meisten Pferde im Winter zu weich sind und zu Strahlfäule neigen, ist das Horn im Sommer meistens zu hart und bricht aus. Wir Pferdemädchen stehen also quasi ganzjährig vor dem Problem, wie wir die Hufe denn nun richtig pflegen. Bei Alin hatte ich bisher eigentlich nie Probleme mit den Hufen - bis vor zwei Jahren. Das Paddock war über den nassen Winter einfach zu feucht. Die Pferde standen quasi dauernd im nassen und dementsprechend ist auch das Horn ziemlich aufgeweicht und Alin hat leichte Strahlfäule bekommen. Also haben wir die Strahlfäule behandelt und das Problem an der Wurzel gepackt: Das Paddock wurde vom Matsch befreit und neuer Boden aufgetragen. Nun stehen die beiden Ponys auch nach sieben Tagen Dauerregen im Trockenen. Während das eine Problem bekämpft wurde, tauchte im Sommer gleich das nächste auf: Sunnys Hufwand ist stark ausgebrochen, weil die Hufe einfach zu trocken waren. Nun lag das letztes Jahr sicherlich auch an dem extrem heißen Sommer, aber letzte Woche beim Schmied das gleiche Szenario: Der rechte Vorderhuf ist ausgebrochen und musste sogar verklebt werden. Also steht jetzt wieder vermehrte Hufpflege auf dem Plan.

Fett oder Wasser?

Neben dem regelmäßigen Besuch beim Hufschmied gehören für mich auch Huföl bzw. Hufsalbe zur richtigen Hufpflege dazu. Gerade hier scheiden sich aber die Geister - nicht nur unter den Reitern, auch unter den Hufschmieden herrscht Uneinigkeit hinsichtlich der Frage nach dem Hufe wässern oder Hufe einölen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass dauerhafte Feuchtigkeit die Hufe tatsächlich weicher macht - bei uns hat sie aber auch zu Strahlfäule geführt. Nun ist das im Winter natürlich auch eine sehr extreme Situation gewesen, aber dennoch bin ich kein Verfechter des Wässerns der Hufe, jedenfalls nicht ausschließlich. Bei direkter Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen würde das Wasser auf den Hufen sehr schnell verdunsten und wahrscheinlich auch dem Huf an sich Feuchtigkeit entziehen - ergo trocknet der Huf aus. Öl hingegen verdunstet nicht und bildet über dem Huf eine Schutzschicht, sodass die Feuchtigkeit nicht verdunsten kann. Der Huf sollte allerdings auch von unten eingefettet werden, da die Pferde im trocknen Sommer mit den Hufen ja praktisch permanent auf dem trockenen Boden stehen. Auch im Winter hilft Öl den Huf zu schützen. Hier funktioniert das Prinzip aber genau andersrum: Das Öl verhindert, dass der Huf die Feuchtigkeit des nassen Bodens auf nimmt, ergo weicht der Huf nicht durch. In der Realität lässt sich so eine intensive Hufpflege wahrscheinlich aber eher schlecht umsetzen. Wer schafft es schon, morgens dem Pferd noch die Hufe einzupinseln bevor es raus geht? 

Risse versiegeln

Dass die Hufe der beiden Mäuse trocken waren, haben wir schon bemerkt und gleich reagiert - allerdings wohl etwas zu spät. Als unser Hufschmied gekommen ist und die Eisen abgezogen hat, haben wir erstmal wirklich gesehen, WIE trocken ihre Hufe eigentlich sind. Die Hufwand ist an einer Seite quasi direkt mit den Nägeln ausgebrochen. Durch die Hufbearbeitung konnte der Schmied hier zwar schon einiges richten, aber der Riss war doch so groß, dass wir die Stelle lieber versiegelt haben. So hält das Eisen viel Besser und der Huf ist an dieser Stelle robuster gegen Umwelteinflüsse und kann vielleicht besser nachwachsen - sonst wäre wahrscheinlich von Woche zu Woche noch mehr ausgebrochen. Da der Sommer ja nicht mal richtig angefangen hat und uns die wirklich trockene Zeit noch bevor steht, müssen wir also jetzt handeln, damit Sunny auch mit gesunden Hufen durch den Sommern kommt.

Biotin zur Unterstützung eines gesunden Hufes

Ein Stichwort, was uns der Hufschmied gegeben hat, ist "Biotin". Natürlich ist mir Biotin hinsichtlich der Wirksamkeit auf die Hufqualität ein Begriff, aber da wir bisher nie wirklich Probleme mit den Hufen hatten, habe ich das bisher noch nicht zugefüttert. Weil ich von Eggersmann Produkten in ganzer Linie überzeugt bin, habe ich dort natürlich auch als erstes geguckt und tatsächlich bin ich mit dem "Biotin Plus" auch fündig geworden. Neben dem positiven Einfluss auf das Hornwachstum und die Widerstandsfähigkeit, ist Biotin auch für den gesamten Fell- und Hautstoffwechsel förderlich. "Biotin" zählt zu den B-Vitaminen - genauer gesagt ist es das Vitamin B7 oder auch Vitamin H genannt. Bei dem Biotin Plus von Eggersmann handelt es sich übrigens um kein reines Biotin. Es ist hier noch mit Zink, Selen und Vitamin B6 angereichert - diese Zusatzstoffe wirken sich auch positiv auf Haut, Haar und Horn aus und runden das "Carepaket" quasi ab. In den meisten Fälle habe ich Biotin als weißes Pulver gefunden. Da Sunny aber ein kleines Mäkelchen ist und das Futter 100% verschmähen würde, wenn da ein weißes Pulver drin wäre - ja, auch wenn das Pulver neutral schmecken würde, es war da schließlich noch nie drin also gehört es da auch nicht rein -  bin ich um so mehr froh, dass das Biotin Plus in Pelletform angeboten wird. Und siehe da: Sunny sortiert es nicht aus und frisst es brav auf.

Bis ein Huf nachgewachsen ist, vergeht natürlich etwas Zeit. Deswegen kann ich zum jetzigen Zeitpunkt auch noch nicht sagen, wie das Biotin die Hufqualität verändert hat. Ich denke, an dieser Stelle müssen wir sieben Wochen warten bis der Hufschmied wieder kommt. Dieser kann den Huf dann ganz objektiv beurteilen. 

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