Starbesuch bei Janne Meyer-Zimmermann

Zu Besuch bei Janne Meyer-Zimmermann

Vor einigen  Wochen war ich zu Besuch bei Janne Friederike Meyer-Zimmermann auf ihrem Hof in Hamburg und hab mich dort ein wenig umgeschaut. Das hier mit ganz viel Liebe ins Detail gearbeitet wurde, ist nicht zu übersehen. Rot gepflasterte Wege, liebevoll angelegte Grünflächen und ganz viele Bäume. Fotos an der Wand im Stall und eine Sattelkammer, die Andere wohl eher schon begehbaren Kleiderschrank nennen würden. Wunderschöne Boxen mit hellbraunem Holz und großen Fenstern, aus denen jeweils ein neugieriger Pferdekopf raus schaut. Da musste ich dann unweigerlich an die Immenhofgeschichten denken und den Traum eines jeden Mädchens, einmal einen eigenen Stall und Reiterhof zu haben. Wovon wir anderen eher nur träumen können, hat sich Janne erfüllt. Auch das mit der Reitkarriere hat geklappt. Wer träumt nicht davon, einmal gegen die Großen an den Start zu treten? Aber das ist eben nicht alles und schon gar nicht das höchste Ziel, was es zu erreichen gilt.

 

'Von allem das Beste' - Die Sache mit den Vorbildern im Reitsport

Nach Janne Friederike Meyer-Zimmermann stehe der Spaß im Vordergrund und vor allem das Vertrauen und die Harmonie zwischen Reiter und Pferd. Ganz gleich ob man ein Pflegepferd, ein Schulpony oder sogar ein eigenes hat, man sollte immer nach seinen Möglichkeiten trainieren und lernen. Auch kleine Ziele können schon große Erfolge sein. Sei es, das erste Turnier bestritten zu haben, sich über den ersten Sprung getraut oder die erste Runde alleine und ohne Longe geritten zu sein. Erfolg ist etwas persönliches, das sich nicht mit der breiten Masse messen kann. Und man sollte immer auf das stolz sein, was man erreicht hat und nicht immer das fokussieren, was man nicht oder noch nicht erreicht hat. Gerade die Thematik mit den Vorbildern im Reitsport ist ja eine umstrittene Sache. Nicht alles, was die ‚Profis‘ machen ist eben auch richtig oder gut. Mir graut es immer davor, wenn manche Reiter auf den Abreiteplätzen ihre Pferde einfach stumpf runterriegeln und sämtliche Kiddies davor stehen und staunen, wie ‚schön‘ das Pferd am Ende seinen Kopf hält.

 

 

Die Vereine haben mit immer weniger Nachwuchs zu kämpfen, die Startpreise sollen an den Siegprämien bemessen werden und die Frage nach der Qualität eines Pferdes richtet sich hauptsächlich nur noch nach den Papieren. Vorbildlich ist das nicht gerade und da sollte man doch genau in dieser Zeit darauf bedacht sein, den Kindern und jungen Reitern den Spaß am Hobby zurück zu geben, weg von dem ewigen Leistungsdruck.

 

Jannes Lachen steckt an und ihre Anekdoten aus ihrem Leben und die harmonische Einstellung zu ihren Pferden ebenso. Da wird beim Training vernünftig warm geritten und zwischendurch viel geklopft und gelobt. Das gesamte Team auf der Anlage scheint eher ein freundschaftliches Verhältnis zueinander zu haben und ich glaube eine harmonische Umgebung ist mit das wichtigste für ein Pferd. Dann hat es Spaß an der  Arbeit, arbeitet motiviert mit und vertraut dem Reiter und das sieht man auch.

 

 

Auch wenn ich absolut keine Springreiterin bin und mir eigentlich schon ein 70cm Hindernis zu hoch erscheint, würde ich Janne Meyer-Zimmermann doch als eines meiner Vorbilder bezeichnen. Aber auf eines festlegen ist Quatsch. Laut Janne solle man sich von allen einfach das Beste raussuchen. Bei dem gefällt einem halt der Sitz besonders gut, beim Anderen der Umgang mit den Pferden – als Ergebnis hat man dann die perfekte Mischung, die Pferd und Reiter gut tut. Wichtig seien eben einfach der Spaß und die Liebe zu den Tieren.

 

Und für alle Nachwuchsreiter hat sie wohl den Besten Tipp überhaupt parat: Es kommt nicht darauf an, was für ein Pferd oder Pony ihr habt, sondern darauf, dass ihr einfach reitet und dabei glücklich seid. Sie sei früher alles geritten, was ihr vor die Nase kam und da kommt es überhaupt nicht auf die Abstammung an – auf der sitzt man schließlich nicht.

 

 

Der Tag war ein absoluter Erfolg. Auch wenn wir nur begrenzt Zeit hatten, kam es mir keine Sekunde so vor, als müssten wir uns hetzen. Zum Schluss wurde sogar noch herzhaft über die skurrilen Modetrends im Reitsport gelacht und über die Funktionalität von Cowboy Stiefeln debattiert. 

 

Ich habe an diesem Tag so viele symphytische Menschen kennen gelernt, dass ich sicherlich nicht das letzte Mal zu Besuch war.

Ich wünsche Janne und ihrem gesamten Team von Herzen nur das Beste!

 

 

 

 

 

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