"Anatomie, Gymnastizierung, Muskelaufbau - Die besten Übungen am Boden" von Gillian Higgins
Nachdem ich euch letztes mal das Buch zu den einzelnen Organsystemen des Pferds vorgestellt habe, habe ich hier noch eine weitere Buchempfehlung des Autors Gillian Higgins für euch: "Anatomie, Gymnastizierung, Muskelaufbau - die besten Übungen am Boden" gibt uns Pferdemädchen einige Anregungen, wie wir unsere Pferde optimal dehnen und mobilisieren können. Dabei muss man übrigens keine Angst haben, etwas falsch zu machen - die Übungen sind sehr gut verständlich und leicht umzusetzen. Natürlich ersetzt dieses Buch keinen Besuch eines ausgebildeten Physiotherapeuten, aber es bietet einen super Grundstein, um sein Pferd auch zu Hause zu trainieren. Das beste ist: Zum Buch gibt es eine kostenlose App, in der einige Übungen auch in einem Video erklärt werden.
"Anatomie, Gymnastizierung, Muskelaufbau - Die besten Übungen am Boden" von Gillian Higgins
KOSMOS Verlag
ISBN: 978-3-440-15744-2
19,99 €
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Das Buch ist sehr einfach und verständlich aufgebaut: Es beginnt mit einer Einleitung zum allgemeinen Nutzen von Mobilisierungs- und Dehnübungen. Im Anschluss folgen die jeweiligen Übungen zum Hals, dem Genick, dem Rücken, für die Beine und allgemeine Übungen, die dem gesamten Körper trainieren. Im Anschluss erfolgt noch mal ein Überblick zum Skelett und der Muskulatur des Pferdes, um die jeweiligen Übungen besser nachvollziehen zu können. Gerade im Bereich der Dehnungen ist es durchaus sinnvoll, welche Muskelpartien mit welcher Übung genau angesprochen werden und wie die einzelnen Muskelstränge des Pferdes verlaufen und wie sie zusammen wirken. Das Wissen ist nicht nur bei den gezielten Übungen durchaus sinnvoll, sondern auch für den allgemeinen Umgang mit dem Pferd - ganz gleich, ob beim Reiten oder vom Boden aus.
Das Buch begleitet mich nun schon seit längerem und bevor ich es euch vorstellen wollte, habe ich die Übungen natürlich selbst ausprobiert. Auch wenn sie auf den ersten Blick recht einfach erscheinen, so sollte man doch immer auf die wirklich korrekte Ausführung achten. Die Pferde machen es sich oft leicht und strecken sich nur einmal kurz Richtung Möhre oder Leckerlie und kehren direkt in die Ausgangsposition zurück. Ziel ist es aber, dass sie die gewünschte Stellung auch einen Moment lang halten. Von der Variante, dass Pferd mit Futter in die gewünschte Haltung zu bringen, war ich zu Beginn nicht ganz so überzeugt, aber letztlich ist es doch die einfachste Möglichkeit. Zwar kann man das Pferd auch noch am Halfter etwas dirigieren, aber sobald man zu viel Druck darauf ausüben würde, weil man den Pferdekopf zum Beispiel nach links oder rechts drehen will, würde sich das Pferd verspannen und die Übung nicht ihren eigentlichen Zweck erfüllen.
Besonders überzeugend finde ich die dazugehörige App, die man sich ganz leicht auf sein Handy laden kann und somit die Übungen immer parat hat. Darin finden sich kleine Videos zu den jeweiligen Übungen, die alles noch mal ganz genau anleiten. Besonders schön und effektiv finde ich auch die Übungen zu den Beinen. Gerade jetzt, da wir ja dieses Jahr etliches mit den Mäusen durchgemacht haben, finde ich es sehr fördernd, die Mäuse vor bzw. nach dem Reiten noch etwas zu stretchen und vorzubereiten.
Diese Übungen und das Buch sind natürlich kein Ersatz für den Besuch eines ausgebildeten Physiotherapeuten, wenn wirklich ernsthafte Probleme vorliegen, aber für den alltäglichen Gebrauch sind sie wirklich spitze. Das beste daran: Ihr müsst keine Angst haben die Übungen nachzumachen. Selbst, wenn es nicht gleich auf Anhieb funktioniert, könnt ihr nichts "kaputt" machen. Die Übungen sind extra sehr simpel und leicht aufgebaut, dass sie wirklich jeder nach machen kann. Zu Beginn würde ich mich ganz langsam ran testen, damit ihr weder euch, noch euer Pferd überfordert. Manche Übungen erfordern bereits eine gewisse Dehnung bzw. Mobilisierung. Fangt bei den leichten Übungen an und lasst euch wirklich ausreichend Zeit, damit sich das Pferd in der korrekten Haltung befindet und diese Stellung möglichst auch etwas länger hält. Mit der Zeit werden viele Übungen leichter Fallen und ihr könnt sie in euren routinierten Tagesablauf mit einbauen.
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