Pferd&Jagd - Alle Jahre wieder

 

Die meisten freuen sich schon auf den ersten Schnee, die Weihnachtsmärkte und den Glühwein, freuen sich auf Nikolaus, Weihnachten und Silvester oder vielleicht darauf, dass das Jahr bald zu Ende ist.

 

Aber nicht wir, nein, wir Reiter beginnen schon im Oktober den Dezember in voller Erwartung herbeizusehnen. Aber nicht wegen der regulären Feiertage – unser Feiertag ist die Pferd & Jagd. Die heilige Messe auf die wir schon so lange gewartet haben. Mit jedem neuen Pikeur, Krämer oder Loesdau Katalog, erweitert sich unsere imaginäre to-buy Liste in unseren Köpfen. Sie ist unendlich lang und unendlich teuer. Deshalb wird schon Monate im Vorfeld gespart was das Zeug hält. Aber nein, nicht bei unseren liebsten Vierbeiner. Wir verzichten eher auf eine neue Jeans, auf gesunde Ernährung und auf alles Überflüssige. Obwohl die Messe schon naht, muss es vorher trotzdem schon die neue Schabracke sein und auch das neue Halfter und auch die Leckerlies. Die Liste ist ohnehin so lang, dass sie an einem Tag nicht abgearbeitet werden kann.

 

Ist man morgens um 9 dann erstmal an der lang ersehnten Abfahrt zur ‚Messe‘, geraten wir langsam in Panik: Was ist, wenn schon alle tollen Sachen ausverkauft sind? Was ist, wenn ich die heiß geliebte Trense nicht finde oder die vielen Shows verpasse, die ich unbedingt sehen will? Für Außenstehende unverständlich – es ist doch der Eröffnungstag, was soll schon groß ausverkauft sein?

 

Für uns der blanke Horror! Nach viel zu langer Wartezeit und kaufen eines überteuerten Parktickets geht es los in das Gedrängel. „Ich weiß genau, was ich kaufen möchte, das geht wirklich ganz schnell“ – von wegen. Erstmal einen Hallenplan an dem Servicepunkt und die Treppen runter, zur Toilette, 30 Minuten anstehen und dann geht’s wirklich endlich los. An allen Ständen wird sich durchgewühlt, Sachen anprobiert, bezahlt und eingetütet. Nach der ersten Stunde sind die ersten zwei weißen Säcke schon voll, aber erstaunlicherweise ist die Liste nicht annähernd abgearbeitet. Es muss natürlich auch unbedingt die neue Glitzergerte sein und die Longierpeitsche, um ahnungslosen Begleitern damit fast die Augen auszustechen. Ganz zu schweige von den zahlreichen Futterproben!

 

Als kleine Entspannung zwischendurch gönnt man sich dann eben eine Brezel für 4 € und eine Cola für 4,50 € - zu Hause aber nicht mal einen Cocktail, in der Lieblingsbar, mit Freunden, an dem eigenen Geburtstag. Anschießend werden die Shows fachmännisch begutachtet, nett anzusehen, aber eigentlich kann man ja alles besser, eigentlich. 6 Stunden später, 10 große, weiße Tüten, darin zwei Trensen, drei Halfter, ein weiteres Paar weiße Gamaschen, pinke Putzbürsten, 10 Kg Leckerlies und natürlich die Glitzergerte und die Longierpeitsche.

 

Noch während des Verlassens der letzten Halle wird schon wieder an der Liste im Kopf gearbeitet. Falls die Begleiter nun denken, sie hätten es geschafft, nichts da. Jetzt muss noch in den Stall gefahren werden, um die neuen Sachen gleich auszuprobieren – und festzustellen, was man alles vergessen hat.

 

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