Auf der Equitana

Die Messe - ein Überlebensguide

 

Am Wochenende war ich auf der Equitana – zum ersten und auch zum letzten Mal. Es fing damit an, dass die Stadt Essen wohl der Meinung war, man könne einfach 5 der Parkhäuser abreißen, weil „wer geht schon auf Messen“, aber da haben sie weit gefehlt. Reiter gehen auf Messen! Sämtliche Reiter! Es fing also schon mal mit dem Parkplatzproblem an. Die Messe eröffnete um 10 und um 9 Uhr war die Stadt schon so brechend voll, dass man für 100 Meter locker 20 Minuten brauchte.

 

 

 

Kurzzeitig haben wir überlegt, ob wir nicht einfach auf dem Museumsvorplatz parken sollten. Steht ja schließlich keine ‚Parken verboten Schild‘. Im schlimmsten Fall also ‚nur‘ ein Knöllchen. Zu der Regelung, wann Autos abgeschleppt werden dürfen, haben wir im Internet leider keine klare Regelung gefunden, also doch durch die überfüllte City quetschen und zu P10. Der ca. 10 Km außerhalb von Essen liegt…super!

Überlebensregel Nr. 1 lautet also wie folgt: Mindestens 2 Stunden vor Öffnung dort sein.

Am P10 angekommen Auto geparkt und Richtung Shuttlebus. Leider standen da schon ca. 1000 Menschen, die auch auf den Bus gewartet haben und weil wir Deutsche ja immer so genau sind, haben sich also alle brav in einer Reihe angestellt. Ich hab kurz mal durchgerechnet, wie viele Leute in einen Bus passen und wie viele Leute hier warteten und kam zu dem Ergebnis, dass wir wohl erst zu Messeschluss da sein würden. Also ganz souverän an der endlosen Schlange vorbei und direkt neben den Buslotsen gestellt. 5 Minuten später saßen wir im Bus.

Überlebensregel Nr. 2: Dreistigkeit siegt!

Auf dem P10 bildete sich allerdings noch eine weitere Schlange und zwar vor den Kassen Automaten. Liebe Leute, Tickets kann man auch online kaufen und sich sofort aufs Handy downloaden. Außerdem waren sie online sogar noch 2 € günstiger.

Überlebensregel Nr. 3: VORHER die Tickets kaufen und die Parkmarken am besten hinterher!

Jeder regelmäßige Messegänger weiß, wie es auf solchen großen Messen mit der Toilettenbeschaffenheit aussieht – nämlich 0! Die Ingenieure scheinen bis heute zu denken, dass 1 Toilette für 20 Menschen reicht. Dem ist nicht so! Also vielleicht bei den Männern schon, aber definitiv nicht bei den Frauen! Damit kommen wir zur

Überlebensregel Nr. 4: Direkt beim Eingang der Messe nochmal auf Toilette gehen oder am besten direkt beim Parkplatz –meistens sind die Männertoiletten leerer. Augen zu und durch!

Außer ihr steht gerne 1 Stunde lang an. Vor allem weil wir Frauen den Gang zur Toilette sowieso immer solange hinaus zögern bis gar nichts mehr geht. Man könnte ja was verpassen…Die hippen In-Stände sollten am besten gleich zu Beginn eures Messebesuchs abgearbeitet werden, spätestens zur Mittagszeit ist da kein Durchkommen mehr und vielleicht sind auch schon alle überteuerten T-Shirts vergriffen – OMG!

Überlebensregel Nr. 5: Schreibt euch vor Messebesuch auf, was ihr gerne haben wollt und braucht. Das schont den Körper (wegen der ganzen Schubserei) und vor allem die Geldbörse – ich weiß, es fällt schwer!

Wir laufen also schön durch die einzelnen Hallen (immer mit Hallenplan in der Hand, um die besten Abkürzungen zu finden und Staus auszuweichen) und kommen zu einer Rolltreppe, wo sich alle Menschen nach oben quetschen. Da muss also was ganz tolles sein, sagt mir mein Schnäppchen Gespür. Also rein in die Schlang und rauf auf die Rolltreppe. Ich wundere mich noch, was manche Menschen alles so zum Tragen mitnehmen. Da sieht man Trollis und komische Schubkarren und dann noch diese Rollkörbchen, wie sie Omis oft bei sich haben und genau so ein pinkes Rollkörbchen hat auch die Frau vor mir – bis oben hin voll mit Leckerlies und anderen schweren Sachen. Alles auch kein Problem bis das Ende der Rolltreppe naht: Die Frau bekommt ihren Rollkorb nämlich nicht über die Schwelle weil sich eines der Bänder da reingezogen hat. Leider hält so eine Rolltreppe auch nicht automatisch an, also sind alle Menschen, ich inklusive, wortwörtlich aufgelaufen und mehr oder weniger umgekippt. Es hörte auch gar nicht auf, weil ja immer mehr Menschen auf die Treppe strömten. Es wurde geschrien und gedrängelt und gedrückt bis das doofe Band endlich abgerissen ist.

Überlebensregel Nr. 6: Immer genügend Abstand zu Menschen mit Trollis, Koffern, Schubkarren, Bollerwagen usw.

Irgendwann bekommt man an so einem anstrengenden Tag natürlich Hunger. Die Fressbuden sind leider so überfüllt, dass die Pizza schon wieder kalt wäre, wenn man versucht hätte, sich auch nur einen Meter von dem Stand zu entfernen, also

Überlebensregel Nr. 7: Immer ausreichend Nahrung und Getränke mit dabei haben!

So im Resümee betrachtet kann die letzte Überlebensregel nur wie folgt lauten:

Messen meiden!

Das nehme ich mir auch eigentlich immer vor, aber dann fahre ich doch. Es ist einfach schön…irgendwie…auf seine spezielle Art…wenn man Menschenmassen mag…und genug Geld hat…und überteuerte Pizza liebt…und überteuerte Parkplätze…

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