Es geht bergauf - Turnieredition - erfolgreicher Start

Die Dressuren 'gerockt'

Am zweiten Tag mussten wir hingegen sehr früh aufstehen. Um vier Uhr hat der Wecker schon geklingelt. Prüfungsbeginn war zwar erst um 8:30 Uhr, aber ich wurde mit Sunny ganz nach vorne gestellt, damit ich dann zu Alins Start auch noch genug Zeit hatte zum fertig machen und abreiten. Als wir im Stall angekommen sind war natürlich noch alles stockdüster und das Pony hat sogar noch gelegen und mich dann ganz verschlafen angeschaut, als ich das Licht angemacht habe. Und natürlich war die GANZE Mähne wieder aufgetüdelt und ich musste komplett neu einflechten.

 

Bei Sunny haben die Zöpfe zum Glück super gut gehalten und ausnahmsweise hatte sie nicht mal irgendwo gelbe Mistflecken. Erstmal haben die beiden dann ihr Frühstück bekommen und wäre Alin gefressen hat, hab ich schon mal die Mähne wieder komplett geöffnet, um sie dann anschließend wieder ordentlich einzuflechten. Ein französischer Zopf hätte es natürlich auch getan, aber irgendwie find ich da das herabhängende Ende immer nicht so schön und sie muss sich auch gefühlt nur einmal schütteln und schon sitzt der Zopf nicht mehr am Mähnenkamm, sondern hängt so auf halb acht. Dann musste sie vor lauter Aufregung natürlich erstmal noch 100 mal äppeln. Zum Glück hatte ich den Schweifschoner inklusive Schweifsack auch über Nacht drum gelassen. Morgens um halb 5 den Schweif waschen – dazu hab sogar ich keine Lust :D

 

Sunny war relativ schnell fertig. Bei ihr hab ich die paar herausstehenden Haare nur noch mal mit ein wenig Haarspray fixiert. Decken auf beide Pferde, Transportgamaschen drum und ab auf den Hänger! Den Hänger musste ich natürlich auch noch mal neu einräumen. Die Sattelkammer am Hänger kann man zwar abschließen, aber irgendwie sieht mir dieses mini-Schloss nicht wirklich vertrauenserweckend aus. Wir sind dann knapp 1:15 h gefahren und hatten den gleichen Parkplatz, wie den Tag zuvor.

Nicht weit weg vom Abreiteplatz und nicht weit weg von der Prüfungshalle. Allerdings lag genau gegenüber ein Wildgehege mit Wildschweinen. Das war sooo süß! Die hatten nämlich gerade auch Frischlinge und die lagen alle zusammen in der Sonne und haben geschlafen. Mit Sunny musste ich zuerst zum Abreiten und schon wieder war sie die Ruhe in Person. Eher sogar noch ruhiger als den Tag davor, also bin ich diesmal einfach mit Gerte geritten und damit war sie plötzlich auch wieder hellwach.

Irgendwie schien sie keine wirkliche Lust zu haben und hat sich dementsprechend vor allem in Wendungen und Biegungen ein bisschen hinterm Zügel versteckt und kam etwas tief. So lief sie dann leider auch in der Prüfung und ich hatte zunehmend Schwierigkeiten, sie nach oben zu bekommen. Da ich die Richter ja schon vom Vortag kannte und wusste, worauf sie den Wert legten, hab ich ein paar Mal übergestrichen, damit sie sehen, dass nicht ich sie einrolle, sondern dass sie einfach etwas ‚muckelig‘ ist. Das Überstreichen wurde auch in keinster Weise negativ bewertet oder im Protokoll mit aufgeführt. Die Richter waren wirklich absolut fair, pferdefreundlich und super offen.

Mit der Runde war ich persönlich eigentlich überhaupt nicht zufrieden und hab mich eher tiefer angesiedelt. Als dann allerdings die Notenvergabe kam und ich wieder eine 7.0 abgestaubt habe, konnte ich es einfach nicht fassen. Den Ritt könnt ihr bald dann auch auf meinem Youtube Kanal in einem neuen Video sehen. Die erneute 7.0 könnte ich mir jedenfalls damit erklären, dass diese Prüfung ja eine A* war und keine A** und das dementsprechend die Anforderungen etwas niedriger sind. Ich hab mich jedenfalls riesig gefreut, war aber trotz der guten Note ‚nur‘ 1. Reserve. Platziert wurde ab 7.1 und die letzte Starterin hatte mich rausgekickt.

 

 

Alin war ähnlich ruhig wie Sunny, aber noch ein Stückchen müder, würde ich behaupten. Dass ich mit ihr nur eine 6.2 erreicht habe, liegt aber auch daran, dass ich auf dem Abreiteplatz der Meinung war ‚reite ich mal lieber nicht ganz so viel, damit sie nicht noch müder wird‘ – Irrtum: In der Prüfungshalle war sie dann voll dabei und ziemlich übermotiviert. Auf dem Video ist der Ritt total gelungen, aber insgesamt war sie die gesamte Prüfung hindurch ziemlich fest und ist gegen die Hand gegangen und hat dementsprechend den Rücken fest gemacht. Auf dem Video sieht man das nicht so sehr, aber ich habe es gemerkt und die Richter natürlich gesehen. Ärgern konnte mich trotzdem rein gar nichts mehr, hatte ich doch am Vortag in der A** eine 6.7 mit dem Pony. Also muss ich jetzt noch weiter an dem Feinschliff und der konstanten Anlehnung arbeiten.

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