Wenn´s mal nicht klappt

Es kann nicht immer klappen

Am nächsten Wochenende habe ich meine erste ‚richtige‘ L-Dressur. Also keine Dressurreiter, sondern die L2 und da muss ich ja natürlich üben. Ich frage mich eh, wie die vielen Reiter einfach so ohne Vorbereitung zum Turnier fahren können – würd ich mich gar nicht trauen oder besser: Ich würd´s einfach nicht machen, weil mir das Risiko zu groß wäre, dass irgendetwas vielleicht völlig schief geht oder so. Bei einigen Youtubern meckern die Leute auch immer von wegen ‚Wann fährst du denn endlich wieder zum Turnier? Dein Pferd kann das doch alles blablabla‘. Ja, schön und gut, wenn das Pferd das kann, aber wenn man sich selbst einfach nicht sicher fühlt, macht das ja irgendwie wenig Sinn, weil Losgelassenes und entspanntes reiten dann wohl gar nicht möglich ist, wenn ich nicht mal trainiert habe. 

Zurück zur Thematik: Gestern habe ich Sunny und Alin gemacht und normalerweise ist Sunny ‚leichter‘ zu reiten bzw. es gibt nicht so viele Punkte, an denen ich mit ihr anecken könnte, deswegen reite ich Sunny lieber zu erst. Wenn ich nämlich sonst von Alin absteige und vielleicht das Training nicht so gut war oder sie wieder meinte, vergessen zu müssen, wie man seitwärts läuft, dann bin ich doch immer recht aufgebauscht und so steige ich dann ungern auf Sunny, weil sie deutlich sensibler und feinfühliger ist – denkste.

Ich also auf Sunny mit dem Gedanken, dass das ja eh wunderbar funktionieren wird und natürlich funktionierte gar nichts. Naja, gar nichts ist übertrieben, aber es funktionierte einfach nicht so, wie ich es mir gedacht hatte. Da wären wir dann auch wieder bei der Erwartungshaltung vom Reiten… Das Einzige, was wirklich die ganze Zeit Bombe funktioniert hat, war die Schritttour. Im Mittelgalopp wollte sie gefühlt in die Bande reinreiten oder gleich einfach durch die Hallenwand durchspringen und ich hab sie zu Beginn nie sauber zurück holen können. Selbst als ich schon bei B angefangen habe, sie wieder mehr zu mir zu holen, klappte auch nicht – gefühlt hat sie noch einen Zahn zugelegt. Als das dann nach 1000 Übergängen geschmeidig funktioniert hat, hab ich mich an die nächste Lektion gemacht: Zügel aus der Hand kauen lassen, halber Mittelzirkel und dann vor der Ecke wieder aufnehmen und direkt auf die Mittellinie und G halten. Es fing schon damit an, dass sie, jedesmal wenn ich die Zügel wieder verkürzt habe, sie wieder losgerannt ist, als wäre der Teufel hinter ihr her. Geschweige denn, dass sie bei G anhalten wollte – Nein, sie hat jedesmal bei X die Bremse so hart reingehauen, dass es mich fast immer aus den Sattel geschmissen hätte. Also vermehrt Bein ran und treiben – hat auch geklappt, mit dem Endergebnis, dass sie dann auch nicht mehr bei G halten wollte – also am liebsten wollte Sunny gar nicht mehr anhalten.

Also bin ich kurz in mich gegangen – hab mich gesammelt und quasi bei 0 wieder gestartet: Jetzt bin ich die Aufgabe noch ein mal durchgeritten – diesmal das ganze allerdings energischer, schon gut vorbereitet, was sie wohl im nächsten Moment ‚machen‘ könnte und siehe da: Es klappte – nicht so toll, wie zu Beginn erwartet und gewünscht, aber es klappte.

Wir waren zum Schluss beide jedenfalls ziemlich geschafft, aber auch zufrieden.

 

Reiten macht Spaß! Reiten macht Spaß! Haha…nicht immer.

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