Unterwegs in der Toskana und Ligurien - La Spezia, Portovenere, Viareggio
Gestern sind wir mal ein bisschen die Küste hochgefahren und wollten nach Viareggio. Google hat uns nämlich traumhafte Bilder ausgespuckt, die aber - wie sich herausstellte - gar nicht aus Viareggio
sind. Und da wir ja aber sowieso unterwegs waren, sind wir einfach mal weiter an der Küste hoch gedüst 🤗
Unser Campingplatz liegt zwischen Vada und Cecina Mare direkt am Meer. Er heißt Rada Etrusca - hier war nämlich gaaaanz früher Etrusca Gebiet - und liegt in Mitten von anderen Campingplätzen. Letztes
Jahr waren wir auch schon hier und es hat uns nicht nur super gut gefallen, sondern die Leute hier haben uns auch total toll in ihrer 'Geneinschaft' aufgenommen. Viele Italier verbringen die
Sommerzeit, gerade auch weil die Kinder deutlich länger Ferien haben als wir, meist auf Dauerstellplätzen auf einen Campingplatz. Mit dauerhaftem Wohnmobil, Vorzelt, Kochecke etc. Außerdem habe ich
mich einfach der Toskana verschrieben und mich in die Landschaft verliebt. Hat man mal genug von der Sonne, kann man einfach mit dem Auto in eines der netten Bergdörfer fahren und dort den
schattigen, frischen Wind genießen. Bergdörfer, Kultur ohne Ende und natürlich das Meer. Eigentlich alles, was man will, in einem Landesteil ❤️
Viareggio
Viareggio ist insgesamt eher eine Enttäuschung gewesen. Die Googlebilder haben uns ziemlich in die Irre geführt. In Viareggio gibt es eine schier endlos lange Uferpromenande, in der sich ein
Strandbad neben dem nächsten tummelt. Hier kann man für ca. 20€ eine Liege mieten und den Strand und das Meer 'geniessen' - zusammen mit 1000 anderen Menschen. Die Liegen stehen hier dicht an dicht.
Hinter den Strandbädern kommt die Ladenzeile mit fast ausschließlich Luxusgeschäften. Dennoch kann man hier ziemlich günstig Pizza essen, die sich meist nach einem Kilopreis richtet - fast wie das
Obst und Gemüse im Supermercato.
Der Hafen von Viareggio ist noch ganz nett, weil hier einige ziemlich große Yachten liegen.
Die übrige City ist nicht sonderlich spektakulär und auch nicht wirklich erwähnenswert.
Cool ist es allerdings im Juli und August, wenn das Puccini Opernfestival stattfindet - OPEN AIR!
Angeblich machen hier die ganzen Stars Urlaub - gesehen haben wir natürlich keinen und in Anbetracht an den nicht so super tollen Strand, kann ich das auch nicht wirklich verstehen.
Dafür haben wir das größte selgelboot der Welt gesehen, dass in Kiel gebaut wurde ausschließlich aus Metall und benötigt eine ständige Crew von 54 Mann 😱
Das positive war allerdings der günstige Spritz 😉🌟 zum einmal Langschlendern ist Viareggio ganz cool, aber als kompletter Tagesausflug lohnt es sich nicht, also weeeeiter...
La Spezia
In La Spezia sind wir erst recht spät angekommen, aber das hat dem tollen Tag trotzdem keinen Abbruch getan 😍 zum Parken würde ich empfehlen, in die Oberstadt hochzufahren. La Spezia ist Etagenartig
angelegt am Hang. So kommt man über die Treppen ganz leicht runter ins Zentrum und auch wieder hoch 🤗 schließlich macht Treppensteigen einen Knackpo 😉 die Fußgängerzone reicht im Prinzip bis zum
Hafen und verstrickt sich in ganz vielen kleinen Seitengassen. Am Hafen entlang erstreckt sich ein super schöner Park, durch den man in der Mittagshitze gutdurchschlendern kann. An Geschäften findet
man neben den bekannten Boutiquen auch ganz viele kleine Einzelhandelsläden, die meist die schöneren Klamotten anbieten. Ganz zu schweigen von den vielen Schuhgeschäften 😍 La Spezia erwacht erst
gegen Nachmittag/Abend so richtig zum Leben. Die Bars sind voll und die kleinen Restaurants locken mit 'Fritto Misto' zu kleinen Preisen. Besonders am Hafen gibt es ein winziges stehrestaurant, vor
dem sich um 18 Uhr schon eine knapp 10m lange Schlange gebildet hat. Der Fisch kommt quasi direkt vom Boot neben an und deshalb geht es eigentlich gar nicht frischer! 🐠
Auch der Militärhafen ist ziemlich beeindruckend. Hier lohnt es sich sogar einfach mal kurz durch die Absperrung zu schauen. Freitags ist großer Markt, den wir aber leider verpasst hatten. La
Spezia lohnt sich auf jeden Fall für einen kompletten Tag!
Da wir aber immernoch nicht genug hatten, sind wir noch eins Stück weiter gefahren, auf der Suche nach dem fantastischen Google Bild und wir haben es gefunden...
Portovenere
In Portovenere sind wir zwar erst gegen 22 Uhr gelandet, aber genau diese Abendkulisse war einfach fantastisch! Von La Spezia aus sind es zwar nur 15 Km, aber durch die Serpentinen und die
eigenwillige Verkehrsführung dauert es gut 45 Minuten. Wir hatten Glück, dass wir so spät in Portovenere angekommen sind, dadurch hatten wir recht schnell einen Parkplatz bekommen. Tagsüber empfiehlt
es sich aber auf jeden Fall den Bus zu nehmen oder man sollte sich auf einen ca. 40 minütigen Fußmarsch einrichten. Die Hafenstraße ist als Einbahnstraße ausgelegt, d.h findet man beim ersten Mal
keinen Parkplatz, kann man gleich nochmal die knapp 6 km um den Pudding fahren oder man steuert direkt die Oberstadt an.
Der Ort ist wirklich malerisch. Es war ja nun schon dunkel als wir angekommen sind und konnten nur im Entferntesten ahnen, wie schön es tagsüber sein muss. Alle Häuser in einer anderen Farbe,
davor direkt der kleine Hafen mit dennoch riesigen schicken Yachten und hinter der Häuserreihe ragt ein Castello empor. Trotz der späten Uhrzeit hatten wir keine Probleme, noch ein Abendessen zu
bekommen. 3 Gänge für 17€ - und dazu noch super üppig und lecker und das DIREKT am Hafen! Portovenere lebt, ob Tags oder abends und es gibt immer etwas zu sehen. Besonders verrückt war
unsere Begegnung mit einem Wildschwein, als wir einen Parkplatz gesucht haben - mitten auf der Straße.
Irgendwann gegen 2 Uhr nachts haben wir dann auch unseren Campingplatz wieder erreicht und sind todmüde ins Zelt gefallen 😍🌟😉