Wie Eichhörnchen
Viel Sport ist gesund, viel frische Luft hält das Gehirn fit. Vielleicht ist das ja bei jeder anderen Sportart so, aber definitiv nicht bei uns Reiter. Wir haben das kürzeste Kurzzeitgedächtnis, das es gibt. Wir können uns einfach Dinge absolut schlecht merken - das liegt bestimmt an dem permanenten Äppelmief, der uns in den Nasen hängt. Das, was jetzt gesagt wird, ist in fünf Sekunden schon wieder vergessen. Klassisches Beispiel aus einer Reitstunde:
Random Reitlehrer: "Nimm die Hacken runter und die Ellbogen an den Oberkörper!"
Ich, einen Zirkel weiter, sehe aus als würde ich zu dem Enten-Tanz tanzen und gleich abheben.
Wir wissen ja auch eigentlich, wie das vernünftig aussehen soll, aber irgendwie schaffen wir es nicht, uns diese einfachen Anweisungen zu merken. Vielleicht liegt das auch daran, dass wir motorisch einfach nicht Multitasking fähig sind. Würde ich allerdings bestreiten, denn ich selbst mit Meisterin darin, gleichzeitig zu quatschen, bei Instagram die Story zu aktualisieren, die Ponymähne zu bürsten und zusätztlich auf meine Füße zu achten, weil sie die ganze Zeit rumzappelt, um die Fliegen zu verscheuchen.
Woran liegt es also, dass wir Reiter uns Sachen so schlecht merken können?! Das ist auch im Stall mit den Hufkratzern so ein Phänomen. Ich glaube, so viele Hufkratzer, wie ich schon verloren habe, bin ich eher so etwas wie ein Eichhörnchen. Ein Eichhörnchen, das im Herbst seine Nüsse vergräbt, um über den Winter genug Nahrung zu haben. Nur mit dem einzigen Unterschied, dass es sich bei mir um Hufkratzer und nicht um Nüsse handelt und dass ich die Hufkratzer nicht wirklich wieder finde.
Manchmal tauchen sie natürlich schon wieder auf. Allerdings nur dann, wenn ich keinen brauche. Und immer wenn ich einen brauche, ist keiner da. Und genau dieser Gedanke bleibt schön in meinem Hinterkopf und sobald ich wieder ein Reitsportgeschäft betrete, MUSS ich einen neuen Hufkratzer kaufen. Kann man ja immer gebrauchen. Genauso wie Leckerlies und Gerten.
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