Zum Schmunzeln

Was reiter verärgert oder "Ich war´s nicht"

Passend zu meinem letzten Beitrag, in dem es darum ging, welche Kleinigkeiten uns glücklich machen, wird es in diesem Beitrag darum gehen, was für Kleinigkeiten uns auf die Palme bringen. Grundsätzlich sind wir Reitermädchen ja ziemlich gelassen und hart im Nehmen:  

 

Ein 600 Kilo Pferd steht auf deinem Fuß? – Fünf Meter humpeln, Fuß ausschütteln und das war´s, gleich ist schließlich Unterricht.

Neue Reithose und dein Pferd erschreckt sich genau vor der tiefsten Matschpfütze? – Wir kennen es ja nicht anders. Kurz abgewischt und gut.

 

 

Die Prüfung startet anstatt um 12:00 Uhr doch erst um 15:00 Uhr? – Kein Problem, dann essen wir halt noch einen Crêpe, eine Bratwurst, zwei Stück Kuchen und schauen beim Springen zu.

Sowas lässt uns meistens kalt, dafür bringen uns viele andere Kleinigkeiten regelrecht zum Toben. Vor allem Dinge, die man innerhalb kürzester Zeit und mit minimalem Aufwand ändern bzw. beseitigen könnte. Dinge, an die sich auch nach zehnmaligem Absprechen nicht gehalten wird oder Dinge, die einfach scheiße sind:

 

Dinge liegen lassen: Das ist so ein komisches Phänomen, was hauptsächlich uns Reiter betrifft. Wir kramen ganz viele Sachen aus unseren Schränken hervor und packen sie einfach nicht wieder zurück. Wenn dann was weg ist, ist das Geheule natürlich riesen groß. Dinge, die unser Pferd verliert hingegen, scheinen wir grundsätzlich zu übersehen. Äppelhaufen zum Beispiel. Da muss man auch gar nicht kommen mit „Oh, hab ich gar nicht gemerkt“. Die Äppel aus der Box zu holen gehört einfach dazu – das Pferd soll ja sauber liegen. Äppel aus der Halle holen? Warum denn – der nächste macht sie bestimmt mit weg.

 

Dinge an ihren korrekten Ort zurück legen: Wenn wir schon Sachen raus- und umkramen, dann nach der Benutzung auch wieder zurück legen. Wie der Abzieher, der immer am Waschplatz liegen soll, der Hufkratzer vor der Halle oder die Stangen farblich sortiert an ihrem Platz. Der Weg wird ja nun nicht kürzer, nur weil wir die blauen Stangen plötzlich zu den gelben legen.

 

Ich war´s nicht: Morgens der erste im Stall, um die leere Reithalle und die Ruhe zu genießen, aber komischerweise ist die Sattelkammer trotzdem noch offen. Am Abend zuvor wurde sie allerdings definitiv zugemacht – schon klar.

 

Mir doch egal: 17:00 Uhr – die Heufütterung beginnt. Bei uns im Stall wird das Heu immer geschoben. Ärgerlich, dass genau fünf Minuten vorher, fünf Leute spontan mit ihren Pferden ausgeritten sind, OHNE den Dreck vom Putzen wegzufegen. Mehr Arbeit für den Fütterungsdienst. Die anderen juckts natürlich nicht die Bohne, nach dem Ausritt ist ja alles schön gefegt und die Pferde haben Futter.

 

Immer dieselben: Gerade war der Bauer da und hat die Miste abgeholt, aber trotzdem sind einige Einsteller immer noch zu faul, die Karren bis vorne ran zu schieben. So wird nach und nach der ganze Weg vollgepackt, bis keiner mehr durch kommt. Aber warum auch die Mühe machen? Die anderen kümmern sich schon drum.

 

 

Mia Futterbox e non tua Futterbox: Abends in Hektik gewesen und vergessen die Futterkiste wieder abzuschließen. Merkwürdigerweise fehlt am nächsten Tag der halbe Möhrensack und das Müsli ist irgendwie auch weniger geworden. Wer sich ein Pferd leisten kann, sollte doch wohl auch genug Geld haben, um Futter zu kaufen?

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