Die Arbeit mit Cavalettis und Stangen ist leider nicht so einfach, wie es aussieht. Nicht jedes Pferd ist sofort in der Lage, taktsicher und ausbalanciert über eine Reihe von Trabstangen zu traben. Stolpern oder auch Stürze sind meist ein Zeichen für die Überforderung des Pferdes und des Reiters. Da ist es also besonders wichtig, eine korrekte Anleitung für den Trainingsaufbau an die Hand zu bekommen, um das Pferd optimal zu schulen und auf die Arbeit vorzubereiten.

Ich finde Ingrid Klimkes Arbeit absolut beeindruckend und so feinfühlig. Sie geht wirklich auf jedes Pferd individuell ein und passt dementsprechend auch das Training an. Schon der Titel verrät, dass das Buch nicht nur für Springambitionierte Reiter gedacht ist, sondern für Reiter aller Sparten - sowohl Springen, als auch Dressur. Klimke beschreibt die Arbeit im Prinzip als Teil der Grundausbildung eines jeden Reitpferdes.

Das Buch vereint im Prinzip alle wichtige Informationen, um die Trainingseinheiten vernünftig aufzubauen. Zunächst wird erklärt, wozu die Cavalettiarbeit genutzt wird und welche Vorteile sie mit sich bringt. Wichtig ist natürlich auch die vernünftige Ausrüstung, mit der ich an die Arbeit gehe. Aus den anderen Büchern von Ingrid Klimke weiß ich, dass sie die Cavalettiarbeit meist zweimal die Woche ins Training einbaut. So wird das Pferd nicht nur rundherum voll gefördert, sondern die Arbeit bringt auch besondere Abwechslung. Viele Pferde haben wirklich sehr viel Spaß an der Stangenarbeit und sind dadurch auch im normalen Training viel motivierter dabei.

Die wichtigsten Vorteile, die das Training bietet, sind natürlich die taktreinen Grundgangarten und das erarbeiten von verschiedenen Lektionen, wie den Galoppwechseln, Übergängen und der Versammlung. Grundsätzlich bietet die Arbeit natürlich super Möglichkeiten, um das Pferd wirklich locker und geschmeidig zu machen - auch die Hilfengebung- und Annahme wird deutlich sensibilisiert.

Das Buch liefert den optimalen Aufbau des Training, um das Pferd vernünftig und sanft an die neuen Gegenstände und die neuen Aufgaben zu gewöhnen und um das Training Schritt für Schritt zu erweitern - beginnend bei der Longenarbeit bis hin zu Galoppcavalettis, die dressurmäßig überwunden werden.

Als I-Tüpfelchen beschäftigt sich ein Kapitel ausschließlich mit Trainingsplänen, die im Prinzip übernommen werden können. So wird nicht nur eine Hilfestellung ermöglicht, sondern eine richtige Lehreinheit simuliert.

Beflügelt von dem Training, was ich ja mit anschauen und begleiten durfte, habe ich mich und Alin schon im großen Viereck gesehen - natürlich genauso toll reitend. Was auf einer Seite wirklich reine Wunschvorstellung ist, kann ich durch das Buch und das Training aber doch mit zu mir nach Hause holen. Ich persönlich habe zwischendurch auch immer wieder Stangentraining mit eingebaut, aber irgendwie war ich doch immer etwas unsicher, wie viel ich dem Pony zumuten kann und welche Übung wirklich was bringt und bezweckt.

Mit dem Buch fühle ich mich jetzt einfach viel sicherer in meinem Handeln und Tun und muss mir keine Sorgen darüber machen, ob die Abstände nun wirklich korrekt sind und ich die Aufgaben auch vernünftig angehe.

Ich kann es wirklich empfehlen und freue mich jeden Tag aufs neue, wieder etwas daraus auszuprobieren und auch zu sehen, wie schnell Alin und Sunny lernen und schon genau wissen, was ich von ihnen möchte.