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Bei mir haben die Pferde etwas zu sagen - David de wispelaere

Der amerikanische Grand Prix Reiter David de Wispelaere gibt in seinem zweiten Buch "Bei mir haben die Pferde etwas zu sagen" tiefe persönliche Einblicke in seine früheste Jugend, sein Leben mit den Pferden und in erschütternde Erkenntnisse des Reitsports. 

Dieses Buch sollte zur Pflichtlektüre aller Reiter werden. David de Wispelaere erzählt so einfühlsam von seiner ersten Begegnung mit den Pferden und seinem Werdegang, aber auch umso klarer über die Machenschaften im Spitzensport, der ausschließlich von Geld und Macht regiert wird. David de Wispelaere hingegen, hört seinen Pferden zu und arbeitet mit ihnen und nicht gegen sie. Aber auch diese Erkenntnis hat der erfolgreiche Reiter erst spät gewonnen...

 

ISBN - 978-3-930953-91-2

29,95 Euro

WuWei Verlag

Online hier.

Schon auf den ersten Seiten war mir klar, dass ich dieses Buch lieben würde. Es beginnt mit dem Satz, den jedes echte Pferdemädchen sofort unterschreiben würde. Hier geht es nicht nur um Leistung, Geld und die Weltrangliste. Hier geht es um das wunderbare Lebenwesen Pferd, um die Beziehung zwischen Mensch und Pferd und um den dünnen Faden des Vertrauens, der so leicht reißen kann. 

David de Wispelaere beginnt dieses Buch, in dem er aus seinem Leben erzählt, mit einer Widmung an denjenigen, der sein Leben maßgeblich geprägt hat:

Er widmet es Figaro, dem Pferd seines Lebens.

Das Buch beginnt, wie jedes gute Pferdebuch, mit dem Wunsch eines Kindes. Wobei David de Wispelaeres Wunsch zuerst zweitrangig etwas mit Pferden zu tun hat. Er liebt das Handwerk und die Arbeit mit den Händen, also kauft er kurz entschlossen eine alte Kutsche, um diese zu restaurieren. Seine Mutter war ebenfalls begeisterte Pferdenärrin, musste ihr Hobby aber der Familie wegen aufgeben und gerade sie war es damals, die das Leben ihres Sohnes auf die pferdigen Bahnen gelenkt hat.

"Don´t put the carriage before the horse!"

Erst das Pferd, dann die Kutsche. So kam der spätere Grand Prix Reiter zu seinem ersten Pony. Im Laufe des Buches erzählt David de Wispelaere so einfühlsam und unterhaltsam von seinem Werdegang, seinen ersten Ponys und Pferden, die seinen Weg und sein Leben allesamt mit beeinflusst haben. Er erzählt auch ganz objektiv, ehrlich und dennoch rückblickend enttäuschend über seinen frühen Ehrgeiz, weshalb er des öfteren Herzenspferde abgegeben hat, um sich neue zu kaufen. Er erzählt von der langen Suche nach seinem Herzenspferd Figaro und wie er ihn viel zu früh gehen lassen musste. Jedem seiner Pferde, sei es Pony oder Großpferd, widmet der Reiter ein eigenes Kapitel. Jedes Pferd hat seinen Weg mit beeinflusst und jedem Pferd ist er dankbar. 

Er bringt die schlechten Facetten des Reitsports ohne Verschönigungen hervor und erzählt so ehrlich über das Geschäft mit den Pferden. Dabei kommen so einige Reiter und Trainer nicht gerade gut weg, unter anderem "der Mann, der später den schwarzen Wunderhengst trainieren wird...". Schon im Vorwort berichtet er über besagte Treffen der Weltreiterelite und Trainingsansätze, die das Gegenteil von Pferdegerecht wären. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, geht er das Risiko ein, in Verruf zu geraten und alles zum Wohl der Pferde.

David de Wispelaere gibt Einblicke in seine Pferdeausbildung, sein Training und erzählt über das, was es heiß, Pferd zu sein. Das auch Spitzenpferde einen freien Kopf brauchen, dass sie auf die Koppel müssen, dass sie einfach mal Pferd sein können. Er philosophiert über die Tradition in der Reiterei, die Pflege der reiterlichen Ausrüstung und über die tiefe, vertraute Bindung zwischen Pferd und Mensch.

Gelernt bei Meistern, wie Dr. Rainer Klimke, Jean Bemelmann und Gabriela Grillo vereint David de Wispelaere in diesem Buch alles, was die Liebe zu diesen wunderbaren Geschöpfen ausmacht:

 

Das gegenseitige Verständnis, Vertrauen und das man auch mal zuhören muss...

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Kommentare: 2
  • #1

    Alina S. (Donnerstag, 19 Oktober 2017 14:51)

    Hallo Lorella,
    ich bin eigentlich eher zufällig auf deinen Blog gestoßen und hab mal ein bisschen durchgeschaut.
    Und ich bin einfach begeistert!
    Dieser Beitrag hat es mir besonders angetan, da man merkt, dass dich dieses Buch besonders berührt hat!
    Ich liebe deine Art zu Schreiben und wie du die Pferdewelt sieht.

    Ich werde diesen Blog auf jeden Fall weiter verfolgen und würde mich freuen, wenn wir vielleicht irgendwann Kontakt haben.

    Ich bin auf jeden Fall hin und weg!

  • #2

    Lorella (Montag, 23 Oktober 2017 16:05)

    Liebe Alina,

    du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich über deinen lieben Kommentar gefreut habe!
    Schick mir doch gerne mal eine Mail direkt zu oder verlinke mir mal dein Instagramprofil. Ich freue mich von dir zu hören.

    Liebste Grüße