Turnier, Ehrenrunde, Seepferdchen, Weide und Putzen

Ein turbulentes Wochenende

Am Wochenende war irgendwie echt viel los: Wir waren zum Turnier, haben unseren Stall auf Vordermann gebracht, ein Vogelbaby gerettet und die Pferde auf die Weiden gebracht, aber alles von vorne…

 

 

Am Freitag hatte ich die A9 auf dem Plan und war eigentlich auch super guter Dinge – das Training vorher lief klasse und Alin war super drauf. Es war ja nun aber so, dass es am Wochenende auch unendlich heiß und schwül war, deshalb wollte ich nicht allzu lange abreiten, sondern Alin nur schön locker machen: Viel biegen und stellen, ein paar Übergänge und Tempowechsel im Galopp.

Das hat alles so relativ gut geklappt, dass ich letztlich nur ca. 20 Minuten abgeritten bin, lag aber wohl auch daran, weil ich mich mal wieder in der Zeit total verkalkuliert hatte. Ponys starten immer am Ende der Prüfung – eigentlich auch sinnvoll, weil viele kleine Ponys eben ein niedrigeres Grundtempo haben, als Großpferde, aber trotzdem blöd, wenn das andere Pony vor einem absolute Angst vor einfach allem hatte. Abreiten doof, Bande doof, Bahnpunkte doof, Richter doof, Richterhäuschen doof, Sand doof, einfach alles doof – inklusive mir und Alin.

Mir graute es schon vor der Prüfung, als wir auf den Prüfungsplatz eingeritten sind, denn das andere Pony sprang permanent panisch in die Bahnmitte und wie es das Schicksal wollte, musste ich hinten reiten. Abgesehen davon, dass das andere Pony auch ‚langsamer‘ war als wir, hab ich mich einfach mit meiner Situation abgefunden.

 

Tauschen wollte der andere Reiter leider nicht. Schon das Aufmarschieren war alles andere als flüssig: Ich musste schon vor der Grußaufstellung etliche Male anhalten und ausweichen, weil das vordere Pony panische Angst vor der Bande hatte. Dummerweise umzäunt eine Bande meistens den gesamten Platz und somit sprang das Pony auch dementsprechend oft Richtung Bahnmitte. Nach der Grußaufstellung habe ich schon so lange gewartet, bis die andere Reiterin bereits bei B war – ich dachte, so hätte ich wenigstens ein wenig Abstand gewonnen, aber nach dreimaligem Stehenbleiben war ich wieder hinten dran und kam 0 zum Reiten. Musste Alin schließlich auch permanent zurück halten und sehr verhalten reiten. Im Galopp war es dann sowieso gänzlich vorbei, das wusste ich, aber ich dachte, wenigstens zu Ende reiten, damit Alin auch einfach zukünftig besser mit solchen Situationen umgehen kann. Ergebnis war dann, dass die andere Reiterin verzichtet hat und ich mit einer 5.9 aus der Prüfung raus bin. Das ich frustriert war könnt ihr euch wohl vorstellen – jetzt hinterher find ich es einfach nur albern, dass mich sowas ‚runterzieht‘ – mein neues Mantra: Spaghetti-Eis macht alles besser!

 

 

Der nächste Tag war dann auch gleich deutlich besser und ich habe meine bisher beste Wertnote erritten – eine 7.5. Das Pony ist einfach die Beste! Und da soll nochmal Jemand sagen, Haflinger taugen zu nichts. Auch Sunny hat mich den Tag in der L-Dressur total glücklich gemacht! Wir haben jetzt ihr Futter komplett umgestellt (Bericht folgt) und so ist sie das erste Mal wieder ruhig und relativ gelassen durch die Prüfung gegangen. Sogar der Schritt war endlich wieder einigermaßen taktklar. Am meisten hat mich allerdings das Protokoll gefreut: „Pferd ab und an vor der Senkrechten“ – genau da wollen wir hin. Dass Sunny endlich wieder entspannt läuft. Die Wertnote fiel natürlich nicht hoch aus, aber das war auch gar nicht unser Ziel, sondern ein zufriedenes Pferd.

 

 

Sonntag war dann große Putzaktion bei uns im Stall: Wir haben die Hallenbande gefegt, die Stangen abgewischt, die Wände von Spinnenweben befreit, die Schränke geputzt, den Sand der Halle wieder gleichmäßig verteilt, alles geharkt und sauber gemacht, Fenster geputzt und das anstrengendste war wohl, den Reitplatz wieder in eine rechteckige Form zu bringen. Die Begrenzung war schon gar nicht mehr sichtbar und die Pflanzen haben einige Teile des Reitplatzes erobert. Also hieß es Spitzhacke, Spaten und graben, buddeln, schaufeln und Sonnenbrand.

 

Zu guter Letzt ist noch ein Vogelbaby aus dem Nest gestürzt, aber nach langem googlen und recherchieren haben wir herausgefunden, dass man Vögel einfach wieder in das Nest zurück setzten kann. Das Problem: Das besagte Nest befindet sich unter der Reithallendecke, also quasi unerreichbar und wir haben den Vogel kurzer Hand in ein anderes Nest dazu gesetzt – sicherheitshalber aber darunter dick Stroh gepackt, falls es rausgeschmissen werden sollte und sogar schon Fliegen und Insekten gesammelt, um es zur Not aufzupäppeln.

Es war schon wirklich sehr groß, hatte sogar die Augen schon auf. Aber all das war gar nicht nötig, weil die Schwalben es entweder gar nicht gemerkt haben und es ihnen egal ist. Das Baby wurde ganz normal mitgefüttert und hat jetzt eine neue Familie <3

 

 

Im Anschluss haben wir die Ponys endlich auf die Weiden gebracht und sie haben sich alle riesig gefreut! Das Gras ist so hoch, dass man Alin gar nicht sieht, wenn sie sich wälzt. Im Video hier unten ist alles zusammengefasst.

 

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