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"Gesunde Pferdefütterung" von Hans-Peter Karp

Das Thema Pferdefütterung zählt meiner Meinung nach zu den essentiellsten Themen eines Pferdebesitzers überhaupt - natürlich neben der Frage der Haltung und des Reitens. Neben diesen Aspekten ist es aber gerade auch die korrekte und vor allem gesunde Fütterung, die für ein langes, gesundes und kräftiges Pferdeleben sorgt. Stimmt die Fütterung aus ernährungsphysiologischer Sicht nicht, nützt auch das beste Training und die beste Haltung nichts. Und umgekehrt, stimmt das Training und die Haltung nicht, nützt auch das beste Futter nichts. Alle Aspekte hängen eng miteinander zusammen und sorgen für ein langes, glückliches Pferdeleben.

Gerade bei mir als Hafibesitzer stellt die Fütterung immer einen enormen Faktor dar. Erstens muss ich immer aufpassen, dass Alin nicht zu dick wird, zweitens muss ich dennoch darauf achten, dass sie genügend Energie für das Training hat und drittens hab ich immer die Angst vor typischen Ponykrankheiten im Hinterkopf, wie zum Beispiel Hufrehe.

Dieses Buch von Hans-Peter Arp bietet wirklich einen super guten Überblick über die gängigsten Futtermittel, die Inhaltsstoffe und die Grundlagen der korrekten Fütterung. Zwar ersetzt das Buch keine Ernährungsberatung im eigentlichen Sinne, gibt aber einen sehr guten Anhaltspunkt in beinahe allen Fragen - von Pony über Kaltblut und Sportpferd bis zu Sportpony, Zuchtstute und Rentner ist alles dabei.

"Gesunde Pferdefütterung" von Hans-Peter Karp

Müller Rüschlikon Verlag

ISBN: 978-3-275-02131-4

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Gesunde Pferdefütterung

Inhaltsverzeichnis

Zu Beginn des Buches werden erstmal die Grundlagen der Pferdefütterung und die Grundlagen des Verdauungstraktes der Pferde aufgezeigt. Das ist meiner Meinung nach einer der wichtigsten Aspekte der Fütterung, denn das Fassungsvolumen des Pferdemagens beträgt gerade mal zwischen 15 und 20 Liter, was in Anbetracht der Körpergröße des Pferdes doch wirklich sehr klein ist. In dieser Tatsache liegt allerdings auch die Notwendigkeit der beinahe dauerhaften Futteraufnahme der Pferde. Fresspausen sollten eine Zeit von 3 Stunden in keinem Fall überschreiten, weil der Magen sonst sehr schnell übersäuert. Pferde produzieren unentwegt Magensäure - Menschen hingegen nur bei der Nahrungsaufnahme. Besonders gut geeignet finde ich die tabellarische Auflistung sämtlicher Mengenelemente (Magnesium, Calcium etc.), Spurenelemente (Eisen, Kupfer, Zink etc.) und der Vitamine. Hierbei listet Karp nicht nur die Namen der einzelnen Bestandteile auf, sondern gibt auch eine Übersicht darüber, welcher Stoff für was im Körper zuständig ist, wofür er gebraucht wird und in welchen Futtermitteln er sich finden lässt. 

Im weiteren Kapitel wird dann genauer auf die einzelnen Futtermittel eingegangen und den jeweiligen Energiegehalt des Futters. Was ich besonders gelungen finde, ist die Formel zum Errechnen des Energiebedarfs und die Anpassung des Futters daran. So liefert dieses Buch also nicht nur das typische "Haflinger brauchen nur Heu", sondern der Leser kann ganz individuell das Futters seines Pferdes anpassen - anhand des normalen Energiebedarfs unter Einbezug der Arbeitsleistung und der Haltung. So erhält der Leser auch genauen Aufschluss darüber, wie sich das Futter zusammen setzen muss, damit die Nährstoffversorgung wirklich lückenlos gewährleistet ist. Interessant ist auch die Auflistung zum Energieverbrauch des Pferdes in der jeweiligen Gangart für eine bestimmte Zeit. So kann man grob tatsächlich ausrechnen, wie viel Kalorien das Pferd pro Reiteinheit verbraucht und dementsprechend das Futter anpassen. So liefert das Buch auch ausführliche Fallbeispiele zum Beispiel zur Fütterung von Pferden bei mittlerer Arbeit mit knapp 600 Kg. Mittlere Arbeit bezieht sich hierbei auf eine Stunde Dressurreiten in der Halle oder auf dem Platz - zusätzlich zum Erhaltungsbedarf des Pferdes. 

Zum Schluss der Lektüre gibt der Autor auch noch Hilfestellung zu alltäglichen Fütterungsproblemen, wie man diesen entgegenwirken kann und in erster Linie ganz vorbeugt. Zum Beispiel zu "Hilfe! Mein Pferd ist zu dick" oder "Hilfe! Mein Pferd ist zu dünn!". Besonders gelungen finde ich auch das Kapitel zum Weidemanagement und den durch falsche Fütterung bedingte Krankheiten. So finden sich zum Beispiel Lösungsvorschläge für Pferde mit Allergien oder Stoffwechselproblemen. Auch für den ambitionierten Züchter finden sich zahlreiche Tipps zur korrekten Fütterung von Zuchtstuten un Fohlen. 

Zusammenfassung

  • Grundlagen zum Verdauungstrakt des Pferdes
  • Futtermittel inkl. Energiegehalt im Überblick
  • Spurenelemente und Vitamine im Überblick (wofür und worin?)
  • Energiebedarfsrechnung für verschiedene Pferdetypen
  • Formel zum Errechnen der Ration
  • Management von Weide und Wiese
  • Fütterung von Zuchtstuten
  • Ernährungsbedingte Krankheiten (erkennen, lösen, vorbeugen)

Viel Freude mit dieser Lektüre, wünscht Alin:

Eine nicht zu dicke, sportliche Haflingerstute, die dennoch ganztags draußen steht, ohne an Erkrankungen wie Rehe o.ä. zu leiden und dennoch zusätzliches Futter jenseits von Heu und Möhren bekommt. 

 

Ja, das geht ;)

 

"Mit dem richtigen Futter fängt alles an!"

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