Gut vorbereitet...

Gut vorbereitet in die neue Saison

"Immer lächeln!" ist schon mal der wichtigste Ansatz für all eure Ziele und Pläne hinsichtlich des Reitsports. Ihr müsst euch immer im Klaren darüber sein, dass wir ein Hobby und einen Sport betreiben, in dem zwei unterschiedliche Lebewesen mit einander agieren. Somit läuft nicht immer alles nach Plan, aber wenn ihr euch den Spaß am Reiten nicht nehmen lasst und von vornherein mit Spaß und einem Lachen an die Sache heran geht, kann es gar nicht so schlimm werden. Im Schlimmsten Fall lacht ihr einfach über die verbockte Runde! Ein weiterer Vorteil des Lächelns ist natürlich das sofortige Entspannungsgefühl - nicht nur angestrengt und konzentriert auf dem Pferd sitzen, zwischendurch einfach mal die Gesichtsmuskeln lockern - eine kleine Tanzeinheit auf dem Pferd tut ihr übriges und schon seid ihr viel entspannter!

Reitet ein als hättet ihr schon gewonnen!

Resigniert und eingeschüchtert auf dem Pferd sitzen, macht nicht viel her. Auf dem Foto sieht es auch eher so aus, als würde ich gerade lieber ganz wo anders sein und diese Stimmung überträgt sich auf euer Pferd und schwupps seht ihr aus wie Schlaftabletten. Höhepunkte werden sich dann in eurer Runde eher nicht finden lassen.

Also lieber hoch erhobenen Hauptes einreiten und mal wirklich was wagen! Vor allem im Galopp! In dem Moment seid ihr die Prinzessin, die Königin und diese 5 Minuten sind alle Blicke auf euch gerichtet! Nutzt die Zeit einfach und zeigt was ihr könnt! Lieber ein paar Patzer, aber dafür ein richtiger 'WOW' Effekt, als die Aufgabe schleichend und unbemerkt durch zu reiten - so erinnert sich niemand an euch!

Vorausschauend reiten

Das gleiche Prinzip wie beim Autofahren: Nicht erst kurzfristig überlegen, was ihr machen wollt bzw. sollt, sondern schon im Vorfeld den Bewegungsablauf und die Hilfen im Kopf durch gehen und gut vorbereiten. Nach einer Lektion gleich auf die andere vorbereiten. "Reiten mit inneren Bildern" also. Stellt euch vor, wie die Lektion aussehen sollte, welche Hilfen ihr geben müsst und vorauf ihr achten müsst. Wenn ihr wisst, dass euer Pferd in der Volte gerne über die Schulter ausbricht, schon vorher darauf vorbereiten und es mehr an den Hilfen lassen. Gar nicht erst auf das fokussieren, WAS passieren könnte, sondern nur darauf, WIE es aussehen soll! Dann ist die Hälfte des Erfolgs schon fast geschafft und ihr müsst nur nach eurem inneren Leitbild reiten. Klingt erst mal schwierig und unverständlich, aber probiert es einfach mal aus :)

Gut vorbereitet ist schon halb gewonnen

Im Prinzip jedenfalls...Steckt euch Ziele und Aufgaben, die zwar eure Konzentration und euren Ehrgeiz fordern, die auf der anderen Seite aber auch im Bereich des Möglichen liegen. Wenn ihr gerade erst das fünfte Mal ohne Longe auf dem Pferd sitzt, nehmt euch doch zunächst vor, das Pferd selbstständig in allen Grundgangarten zu bewegen und zu lenken, bevor ihr den ersten Oxer anvisiert. Übt zu Hause in gewohnter Umgebung und reitet die geforderten Aufgaben immer wieder durch. Wenn ihr zu Hause sicher seid und die Lektionen sicher sitzen, dann fahrt zunächst auf einen nahe gelegenen Hof und reitet dort mal eine Runde oder fahrt zum Unterricht ausnahmsweise in einen anderen Stall. Eine neue Umgebung ändert so einiges und verlangt ganz schön viel ab. Vor den Turnieren nehme ich mir immer dieses Buch zur Hand - darin werden alle gängigen E, A und L Dressuren Schritt für Schritt durchgegangen und erklärt, worauf der Schwerpunkt liegt und wie die einzelnen Lektionen hinterher aussehen sollten.

"SMARTE" Ziele setzen

"Smart" ist ein Akronym und wird häufig innerhalb von Firmen im Bereich der Personalentwicklung benutzt. Allgemein gilt "Smart" allerdings als eine Definition für Ziele, Pläne und deren Umsetzung. 

 

S - Spezifisch: Ziele müssen eindeutig und möglichst präzise formuliert sein, damit man genau weiß, WOHIN es gehen soll

 

M - Messbar: Zielen müssen messbar sein. Das bedeutet, dass ihr die Ziele so formulieren müsst, dass hinterher zweifellos gesagt werden kann, dass ihr das Ziel erreicht habt oder nicht

 

A - Attraktiv: Das Ziel sollte für euch erstrebenswert sein, sodass ihr euch darauf freut, etwas zu erreichen.

 

R - Realistisch: Die Ziele, die ihr euch steckt, müssen realistisch und wirklich für euch erreichbar sein, sonst drohen Demotivation und Selbstzweifel

 

T - Terminiert: Die Ziele müssen zeitlich festgelegt werden können, d.h. es muss ein spezifisches Datum geben, bis dahin ihr euer Ziel erreichen sollt/könnt

Das klingt auf den ersten Blick und nach dem ersten Durchlesen vielleicht etwas dramatisch, aber lasst euch davon nicht abschrecken oder unter Druck setzen. Letztlich geht es darum, dass ihr eure Ziele erreicht und somit weiterhin motiviert und freudig an der Sache bleibt. Dementsprechend solltet ihr euch eure Ziele auch wirklich nur so hoch stecken, wie ihr sie auch erreichen könnt. Natürlich solltet ihr auch dafür arbeiten müssen, damit überhaupt ein Anreiz besteht, aber so klein die Ziele auch sein mögen, für euer Selbstbewusstsein ist es immer ein riesiges Ereignis! Bei zu hoch gesteckten Zielen verliert ihr vielleicht schnell die Lust an der Arbeit, weil es euch zu schwierig ist oder weil ihr eure Deadline immer weiter nach hinten schieben müsst. Das sollte auf keinen Fall passieren, also lasst euer Können und das Können eures Pferdes am besten von einer neutralen Person beurteilen - evtl. von eurem Reitlehrer - und entscheidet dann, welche Prüfung ihr reiten wollt. Freunde sind in der Hinsicht schwierig zu Rate zu ziehen, weil sie solche Fragen meistens subjektiv beantworten, um euch nicht zu kränken. Steht zu dem, was ihr könnt und was ihr schon erreicht habt - egal wie weit die anderen bereits gekommen sind, es geht nur um dich und um dein Pferd!

Ich habe sehr lange auf mein Ziel hingearbeitet, mit Alin eine L-Dressur zu starten. Starten kann ja letztlich jeder, wenn die LK passt, aber ich wollte eine L-Dressur starten und mich NICHT blamieren. Das bedeutet, ich habe mir eine bessere Wertnote als eine 5,5 vorgenommen und tatsächlich habe ich letztlich eine 5,7 erreicht, was mich natürlich über die Maße gefreut hat. Für andere ist eine 5,7 vielleicht super schlecht, aber durch meine Zielsetzung kam ich mir trotzdem vor, wie eine Prinzessin mit dem tollsten Zauberpony überhaupt!

Konzentriert euch auf das, was ihr gut könnt und versucht alles andere zu verbessern. Ziele können ganz individuell aussehen. 

Zum Beispiel:

  • ich will die Volten in korrekter Biegung und Stellung reiten
  • die Übergänge sollen geschmeidig sein
  • ich möchte alle Distanzen treffen

Was fällt euch an diesen Formulierungen auf? - Sie sind alle POSITIV formuliert. In eurem Ziel also nie das negative fokussieren, sondern immer das, was ihr erreichen möchtet!

 

Ich möchte in der nächsten Dressurprüfung den Galopp schön erhalten und auch das Rückwärtsrichten schön gleichmäßig gerade nach hinten einleiten.

 

Nachbereiten

Egal, was ihr euch als Ziel gesteckt habt: Eine ausführliche Nachbereitung ist ebenso wichtig, wie die gute Vorbereitung: Geht in euch und lasst alles einmal Revue passieren, um heraus zu finden, was noch nicht so gut geklappt hat und was ihr als nächstes Ziel verbessern wollt. Überlegt euch, warum etwas nicht geklappt hat: Wart ihr vielleicht nicht ausgeschlafen? Habt ihr vorher nichts gegessen? Hattet ihr nicht genug Zeit zum Abreiten? 

Meistens sind die Probleme durch kleine Umstellung leicht zu umgehen.

Lasst euch nicht unterkriegen und arbeitet für eure Ziele und euren Traum!

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