Gerade jetzt im Winter ertappe ich mich immer wieder bei dem Decken Problem. Natürlich bin ich eine 'gute' Ponymama und könnte mit meinem Deckenarsenal locker einen Reitbetrieb neu eindecken. In meinem Schrank findet man neben der typischen Regendecke natürlich noch eine Vielzahl von Winterdecken. Auf jeden Fall eine mit 100 g - die löst dann im Herbst die Regendecke ab und schützt schon mal vor den ersten kalten Gewittern. Nach dem Scheren folgt dann die 250 gr. Decke und die wiederum wird von der 350 gr. Decke abgelöst, sobald die Temperaturen dauerhaft unter -5 Grad klettern - nun ja, bei uns klettern die Temperaturen selten unter -5 Grad, aber weiß ja nie. Vielleicht bringt uns die Klimaerwärmung doch kältere Winter, als wärmere - jedenfalls bin ich super vorbereitet.

Ganz schlimm wird es mit meinem Gewissen, wenn die Ponys bei Regen draußen standen - die juckt den Regen übrigens überhaupt nicht, aber die Vorstellung, dass mit nasser Decke in der Box stehen sollen, das bringe ich nicht über mein Herz. ich will ja auch nicht mit Regenjacke auf dem Sofa sitzen - abgesehen davon, dass das voll unbequem ist. Also kommt die Stalldecke drauf. Was ich kuschelig finde, finden die Ponys bestimmt auch kuschelig!

Aber jetzt geht´s erst mal an das Futter machen. Ich persönlich achte immer auf eine ausgewogene Ernährung. Also nicht bei mir, ich stopfe mich im Winter eigentlich hauptsächlich mit Mc´s und 5-Minuten-Terrinen voll und im Sommer vorrangig mit Crepês, Kuchen und Bratwurst. Aber die Ponys brauchen natürlich eine ausgewogene Ernährung - die sollen ja lange gesund bleiben und da das Auge bekanntlich mit isst, muss das dementsprechend auch appetitlich angerichtet werden: Zuerst das Müsli in die eine Ecke und der Hafer in die andere, dann wird das Mineralfutter schön gleichmäßig darüber gestreut - natürlich jeder Pellet abgezählt - und die Möhrchen werden in maulgerechte Stücke geschnitten, zum Schluss folgt eine Priese Bronchialkräuter. Den Ponys ist das natürlich absolut egal und beim ersten Geräusch des Tüten Raschelns drehen sie schon völlig durch und schätzen meine Komposition gar nicht richtig, aber das bringt mich nicht aus der Ruhe - ich bin zufrieden! Zumindest bis zu dem Punkt, wo Alin alles so schnell inhaliert hat, dass sie sich natürlich verschluckte und mich mit halb zerkautem Müsli angerotzt hat - genau auf die frisch gewaschene Jacke!

Mein verklärtes Lächeln verrutscht allerdings erst in dem Moment, wo das Pony das Fressen kurz unterbrochen hat, sich umdreht und den Po an dem Futtertrog scheuert, um keine zwei Sekunden später wieder ihren Rüssel hinein zu stecken. Wozu habe ich eigentlich die vielen verschiedenen Schwämme in der Putzkiste?

Beim Reiten ist der optimale Schutz natürlich auch essentiell - ohne Bandagen oder Gamaschen geht gar nichts und natürlich auch nicht ohne Lammfell - überall wo es dran passt - vor allem an den Beinen, dem Sattelgurt, der Trense und der Schabracke. Dass sich das Pony hinterher auf dem Paddock in einer waghalsigen Verrenkung durch den Zaun quetscht, einen Abhang hinunter donnert, durch einen umgestürzten Baum klettert, nur um an das einzige Gänseblümchen zu gelangen, was es aus 200 Meter Entfernung gesehen hat, natürlich OHNE den kleinsten Kratzer zu haben, ignoriere ich einfach und google nach Lammfell-Zügel-Schonern, damit das am Hals schön weich ist...

(Foto: Wattebausch Pony im Schnee OHNE Decke)