Ihr kennt doch sicher diese witzige Bildmontage "Was andere denken, was ich im Stall tue vs. was ich wirklich tue" oder? Außenstehende erwarten meistens, dass wir den ganzen Tag im Blumenkleidchen den Ponyhoftraum leben, leider ist das weit gefehlt. Eigentlich verbringen wir doch die meiste Zeit mit aufräumen und sauber machen: Die Boxen müssen gemistet werden, das Futter muss gemacht werden, die Weide abgeäppelt und auch das Pferd muss geputzt und bespaßt werden. Über all dieser alltäglichen Arbeit kommt die Pflege des Equipments meistens zu kurz. Nach einem spaßigem, aber auch nassen und schlammigen Ausritt sind wir meist froh, wenn das Pferd zurück in der Box steht und wir uns auf dem Sofa einkuscheln können. Die Stiefel sauber zu machen verdrängen wir dabei ganz geschickt nach dem Motto "morgen sind sie ja auch noch dreckig und ich kann putzen" oder noch besser "morgen werden sie eh wieder dreckig". Während Leder natürlich deutlich robuster gegenüber anderen Materialien ist, gibt es doch ein paar Einflüsse, die noch dem besten Zubehör schaden können. Dazu zählt Schmutz, Feuchtigkeit und Temperatureinflüsse. Nachdem ich innerhalb einen Jahres meinen Reißverschluss vom Stiefel zweimal wechseln lassen musste (jaaaa, der ewige Dreck macht den Wagen und die Zähne kaputt) habe ich mir eine gewisse "Putzroutine" angewöhnt, die ich euch hier vorstellen werde.

Jeder braucht gute Freunde - mein bester Freund in Sachen schnelle Pflege ist definitiv "Faulpelz". Das ist eine All-in-one Pflegemöglichkeit für Lederequipment. Hierfür gibt man einfach ein paar Kappen voll Faulpelz in kaltes Wasser und taucht zum Beispiel die Trensen komplett ein und schwenkt sie in der Flüssigkeit. Das Leder wird schnell und einfach gereinigt und gepflegt. Hartnäckige Schmutzteilchen entferne ich während des Bades einfach mit einem Schwamm. Anschließend werden die Trensen zum Trocknen aufgehangen - aber nicht direkt in die Sonne. Hinterher noch mit einem Tuch die übrige Feuchtigkeit abnehmen und fertig.

Das Faulpelz benutze ich ca. 3x mal Monat. Wenn ich mehr Zeit habe, werden die Trensen hinterher noch mit Lederöl eingerieben. Die Faulpelz-Lösung nutze ich hinterher auch direkt für meine Sporenriemen und auch die Steigbügel inklusive Steigbügelriemen - vor allem nach einem wilden Galopp über schlammige Wege. Sonst hängt der dreckige Steigbügel am Sattel und scheuert über das Sattelblatt. Die Lösung ist wirklich für alle "Faulpelze" geeignet, die eigentlich nie Zeit haben, ihre Sachen mal zu säubern. Weiterhin ist es super ergiebig und ihr könnt mit einem Eimer locker 6 Trensen, 2 Steigbügel inkl. Riemen + weitere Kleinigkeiten sauber machen.

Nach Alins und Sunnys Beinverletzungen achten wir wirklich sehr sorgfältig darauf, dass die Ponybeine immer ausreichend geschützt sind - egal, bei welcher Wetterlage. Dabei leiden die Gamaschen natürlich ziemlich und vor allem diejenigen, die innen noch weich mit Plüsch gefüttert sind. Auch das Material der Gamaschen kann porös werden und Risse bekommen, also nehme ich jede Woche ein anderes Paar Gamaschen vor und säubere sie von außen - ebenfalls mit der Faulpelz-Lösung. Hierbei die Gamasche aber bitte nicht komplett eintauchen, sondern lediglich mit einem Lappen den Schmutz entfernen. Einmal pro Monat wandern die Gamaschen aber dennoch in die Waschmaschine, damit das Plüschfell schön weich bleibt.

Besonders die Stiefel und vor allem der Reißverschluss ist sehr empfindlich gegenüber Staub und Schmutz. Deswegen wird der Reißverschluss nach jedem Reiten - egal, wie das Wetter ist - mit einer weichen Bürste abgebürstet, damit sich der Dreck nicht zwischen den Zähnen verfängt. Die Stiefel selbst wische ich immer ab, wenn sie dreckig sind. Einmal pro Monat dann auch mit Lederpflege. Tipp: Bloß nicht zu oft fetten und ölen, sonst geht irgendwann der Glanz verloren. Eine Polierbürste wirkt hier aber Wunder. Da ich eines der Pferdemädchen bin, die ihre Stiefel nicht nur explizit zum Reiten tragen, sondern auch zum Putzen, zum Reinholen usw. habe ich einfach mehrere Paare. Dabei eines ausschließlich für Turniere oder Wettkämpfe. Das liegt einfach daran, dass die alltäglichen Stiefel wirklich TÄGLICH im Gebrauch sind - es sind für mich Gebrauchsgegenstände und nicht nur zum 'schön aussehen' gedacht.

Natürlich wird von mir auch der Sattel regelmäßig gesäubert. Wenn es geregnet hat, reibe ich ihn vorsichtig trocken und ich achte immer darauf, dass keine dreckigen Steigbügel am Sattelblatt scheuern - dafür habe ich mir auch Steigbügelschoner zugelegt, aber nur die einfachen und günstigen. Da kommen schließlich nur dreckige Steigbügel rein - dafür brauche ich mal kein glitzer-pink. Zusätzlich wird der Sattel dann einmal pro Monat richtig sauber gemacht - ja, auch von unten und unter de Sattelblättern. Danach öle ich die Flächen ein, säubere die Schnallen und hänge den Sattel für einen ganzen Tag weg, damit die Pflege auch wirklich pflegen kann und nicht gleich wieder von meiner Reithose aufgesogen wird.

Erstmal klingt mein Vorgehen wirklich sehr umständlich, aber ich garantiere euch, ihr bekommt sehr schnell eine einfache und gute Routine und dann gehört das Saubermachen genauso dazu, wie das Reiten und Füttern. Es lohnt sich auf jeden Fall und eure Sachen werden deutlich länger halten und nicht so anfällig für Schimmel sein. Für diejenigen, denen das doch zu viel Zeit in Anspruch nimmt, lege ich wirklich das Faulpelz ans Herz - eine super All-in-one Möglichkeit zur schnellen Reinigung und Pflege.