Fütterung von Zuchtstuten - Von der Bedeckung bis zum Absetzen
Jeder Züchter, egal ob als Hobby oder auch aus wirtschaftlichem Interessen, wünscht sich doch letztlich eine gesunde Zuchtstuten und auch ein gesundes Fohlen. Der Grundstein dafür wird bereits vor der Bedeckung der Stute gelegt. Zum einen sind die Grundvoraussetzungen, dass man einen passenden Hengst findet, der die "Mängel" der Stute optimal ausgleicht, und natürlich eine gesunde Stute ohne Gendefekte und Krankheiten, die vererbt werden könnten. Auf der anderen Seite, die auch eng mit der Gesundheit einhergeht, ist die optimale Versorgung der Pferde mit allem Nötigen: Dazu zählt neben der artgerechten Haltung und Versorgung natürlich auch die entsprechende, angepasste Fütterung. Genau um dieses Thema soll es im 3. Teil "Der Weg zum Fohlen" Serie gehen. Beginnend mit der Zeit vor der Bedeckung bis zum Absetzen des Fohlens.
Fütterung der Stute vor der Bedeckung
Die Fütterung der Stute vor der Bedeckung sollte an den tatsächlichen Energiebedarf angepasst sein. Dieser ist bei "richtigen" Zuchtstuten sicherlich deutlich niedriger, als in einer Hobbyzucht, da hier die Stuten meistens noch normal bewegt werden. Somit sollte sich die Fütterung im ersten Schritt noch nicht ändern und gegebenenfalls nur an die jeweiligen Umstände angepasst werden. Das bedeutet, es sollte früh genug darauf geachtet werden, dass die Stute weder zu dünn, noch zu dick ist. Nur jetzt gibt es noch die risikolose Möglichkeit, gegenzusteuern. Denn in den ersten acht Wochen nach der Bedeckung ist der Embryo noch nicht mit dem Uterus verbunden – Veränderung in der Fütterung bedeuten in dieser Zeit ein erhöhtes Risiko der Fruchtresorption.
Etwa zwei Wochen vor der Bedeckung sollte die Fütterung angepasst werden, da die Stute einen erhöhten Bedarf hat, besonders an Spurenelementen und Mineralstoffen. So steht die Versorgung mit beta-Carotin und Zink in engem Zusammenhang mit dem Aufnehmen und der embryonalen Entwicklung – die Bildung von Fruchtbarkeitshormonen und die Folikelbildung werden unterstützt. Besonders Stuten, die ein schwaches Rosseverhalten haben, kommt die Fütterung zu Gute.
Während den Sommermonaten sind die Stuten durch das Weidegras meistens ausreichend versorgt, durch die Entwicklung der Zucht, die zu immer früheren Fohlen tendiert, muss der Mangel dementsprechend über das Futter ausgeglichen werden. Denn die meisten Stuten werden bereits vor der Weidesaison gedeckt und der Gehalt an beta-Carotin nimmt über die Lagerungszeit des Heus kontinuierlich ab.
Die "Rosse Kur" von Eggersmann gleicht diese Defizite gezielt aus und kann sowohl Zuchtstuten als auch Deckhengste unterstützen.
Fütterung in der frühen Trächtigkeit
Nach dem Aufnehmen der Stute bleibt der Energiebedarf zunächst konstant. In den ersten acht Wochen sollten wegen der fehlenden Verbindung zwischen Uterus und Embryo grundsätzlich keine Veränderung in der Fütterung stattfinden. Auch sonst sollte die Stute ganz normal weiter behandelt werden. Änderungen in dieser Zeit bringen meist mehr Stress mit sich. In der frühen Trächtigkeit sollte das Hauptaugenmerk also auf der Versorgung mit Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen liegen. Durch täglichen Weidegang sind die Stuten mit Vitaminen meistens ausreichend versorgt, allerdings besteht meist ein Bedarf an Natrium, Kupfer, Zink und Selen, der mit der Gabe von Mineralfutter ausgeglichen werden kann. Besonders bei Stuten in reiner Weidehaltung sollte der Mineralstoffversorgung besondere Achtung geschenkt werden.
Eggersmann bietet zahlreiche Mineralfuttermittel, die die Versorgung der Stuten gewährleisten kann.
Fütterung in der Hochträchtigkeit ab dem 9. Monat
Ab dem 9. Monat spricht man von der beginnenden Hochträchtigkeit. Erst jetzt erfolgt die Hauptwachstumszeit des Fohlens und somit auch ein entsprechender Energiebedarf bei der Mutter. Dieser steigt im Schnitt bis zum 1,4-fachen des Erhaltungsbedarfs. Aber nicht nur das: Der Eiweiß-, Phorsphor- und Calciumbedarf steigt proportional zum Trächtigkeitsverlauf sogar noch schneller. Für Zuchtbetriebe spielt gerade diese Zeit eine entscheidende Rolle, die ausschlaggebend ist, ob die Stute schnell und gut nach der Geburt in die Fohlenrosse kommt, in der Zuchtstuten meist direkt wieder besamt werden. Alleine Heu oder Weidegras reichen meistens nicht aus, um den Bedarf ausreichend zu decken.
Besonders die Versorgung mit Vitamin A und Vitamin E ist essentiell, da das Fohlen nach der Geburt keine Speichermöglichkeit in der Leber für diese Vitamine hat. Sie müssen also mit dem Kolostrum aufgenommen werden.
Auch Calcium und Phosphor, was für die Entstehung eines gesunden, widerstandsfähigem Skelett maßgeblich ist, müssen ausreichend vorhanden sein - vor allem in dieser Hochphase der Fohlenentwicklung im Mutterleib.
Kupfer ist entscheidend für die Bildung von Nerven, Blut und Bindegwebe und Selen schützt neben Vitamin E die Zellmembranen.
In dieser Zeit muss die Fütterung entsprechend angepasst werden. Eggersmann hat auf den Bedarf der Stute abgestimmte Futtermittel, die sich in der angegebenen Dosierung auch als alleiniges Zuchtfutter ausreichen. Wird die erforderliche Menge reduziert oder durch anderes Kraftfutter wie Hafer ersetzt, sollte der Bedarf durch ein Mineralfutter ausgeglichen werden.
Fütterung während der Laktation
Nach der Geburt beginnt die Zeit der Laktation. Das Fohlen ernährt sich die ersten vier Wochen ausschließlich von der Milch der Stute. Demzufolge muss die Stute nun nicht nur ihren eigenen Nährstoffgehalt decken, sondern zusätzlich auch den des Fohlens. Die Ration der Stute sollte nur langsam gesteigert werden, weil sonst Verdauungsprobleme beim Fohlen auftreten können. In der Zeit der Laktation steigt an erster Stelle natürlich der Bedarf an Eiweiß, aber auch an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen. In der 10. bis zur 12. Woche steigt der Energiebedarf sogar auf 140 MJ pro Tag - das sind knapp 33000 Kalorien! Der Erhaltungsbedarf eines 600Kg schweren Warmblüters in leichter Arbeit entspricht ungefähr 75 MJ pro Tag.
Leidet die Stute an Stoffwechselerkrankungen, wie Hufrehe, oder liegt eine Getreideunverträglichkeit vor, muss die Fütterung entsprechend angepasst werden, um die Gesundheit nicht zu gefährden. Hierzu eignen sich besonders gut getreidefreie Sportmüslis, die zum einen stärke- und zuckerreduziert sind, die Stute zum anderen aber mit ausreichend Energie versorgen. Zu einer entsprechenden Reduzierung des Grundfutters sollte wiederum zusätzlich Mineralfutter angeboten werden, um die Fohlenentwicklung optimal zu unterstützen.
Zufütterung des Fohlens
Ab der Mitte des zweiten Lebensmonats kann der Bedarf des Fohlens nicht mehr ausreichend durch die Stutenmilch gedeckt werden. Junge Pferde im Wachstum benötigen ausreichend Eiweiß und Energie, um Muskeln aufbauen und wachsen zu können. Besonders essentielle Aminosäure, Lysin und Methionin tragen zu einer gesundes Entwicklung bei. Die Menge des Aufzuchtsfutter sollte sich dabei nach der Entwicklung des Fohlens und der Milchleistung der Stute richten. Um die Stute zu entlasten. Besonders spezielle Aufzuchtsmineralien tragen dazu bei, dass sich das Knochengerüst und der Bandapparat gut entwickeln und das Bindegewebe sich ausreichend stabilisieren kann. Je nach Milchleistung und Entwicklung kann das Zufüttern des Fohlens bereits ab dem 3. Monat erfolgen.
Hierfür eignen sich zum Beispiel die Fohlenstarter Pellets und das Osteomin von Eggersmann. Die Menge steigt proportional zur Fohlenentwicklung und sollte auch über das Absetzen hinaus gegeben werden.
Futterfibel für Pferdezüchter
Die Futterfibel für Pferdezüchter kann man sich ganz leicht kostenfrei von Eggersmann zuzusenden lassen. Dafür einfach per Social Media, Telefon oder E-Mail Kontakt aufnehmen und anfragen.
Telefon: 0 57 51 / 1 79 3-0
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