Schweifpflege

Schweifpflege Routine

Da ich gerade bei den Ponys äußerst akribisch in Sachen Sauberkeit bin, hab ich mir das mit einem Haflinger und einem Schimmel ja bestens ausgesucht. Während ich selbst im Stall meist total zerwühlt, überall Stroh und mit ungekämmten Haare unterwegs bin, müssen die Ponys einfach immer on fleek sein! Bei Dreck im Schweif, Mistflecken oder angeäppelten Beinen bekomme ich sofort so ein Kribbeln in den Fingern und das hört erst dann auf, wenn ich mit Schwamm, Eimer, Spray und Bürste bewaffnet loslegen kann.

Mähne und Schweif gehören für mich einfach grundsätzlich sauber! Natürlich dürfen sich die Ponys nach Belieben dreckig machen – auch, wenn ich dabei immer ein paar Tränchen verdrücke – aber spätestens am nächsten Tag wird wieder sauber gemacht! Gerade bei Alin erreichen mich immer so viele Nachfragen, wie ich den Schweif so sauber bekomme. Darauf gibt es nur eine einzige – plausible – Antwort: waschen! Ich nehme euch gleich vorne weg die Illusion: Einen wirklich dreckigen Schweif werdet ihr ohne waschen niemals sauber bekommen. Das nächste Geheimnis ist die Regelmäßigkeit. Wer nur einmal im Jahr den Schweif wäscht – vor allem bei hellem Langhaar – sollte sich nicht wundern, dass der Schweif trotz Shampoo einen gelbstich behält. Das liegt einfach an der Harnsäure im Urin und an den Stoffen in den Äppeln. Die Haare sind schlichtweg verfärbt. Als nächstes kommt natürlich noch der Punkt der Pflege und der Utensilien. Nur mit der richtigen Pflege und Fürsorge bleiben die Haare überhaupt sauber und kämmbar.

Der Schweif

Wie schon angekündigt und bei Instagram zahlreiche male gelesen, wasche ich den Schweif in einer festen Regelmäßigkeit. Jede Woche wird einmal gewaschen – ja, auch im Winter. Dann natürlich mit warmen Wasser. Mittlerweile bin ich auch schon so ein Pro geworden, dass ich mit Sicherheit den ersten Pferde-Wasch-Service weltweit eröffnen könnte. Ich kann den Schweif waschen bis er blitzeblank ist ohne, dass auch nur eine andere Körperstelle des Ponys nass werden würde. Gerade im Winter ist das eine gute Fähigkeit. Aber da uns das Schweifwaschen im Winter sowieso vor einige Probleme stellt, gibt es dafür gleich noch eine eigene Sparte.

Zuerst wird der Schweif von Stroh und Heu befreit und gut durchgebürstet. Wenn ihr waschen wollt, bloß nicht vorher einsprühen. Die meisten Schweif- und Mähnensprays enthalten Silikone und die umschließen den Dreck quasi. Einsprühen also nur, wenn die Haare blitzeblank sind! Nach dem Kämmen wird  der Schweif von oben bis unten nass gemacht. Wichtig ist auch die Unterseite des Schweifs mitsamt Schweifrübe, an der ja gerne auch Äppelreste kleben bleiben. Das Waschen hat also auch hygienische Vorzüge. Nun nehme ich eine große Portion Shampoo – eine „erbsengroße Portion“ reicht definitiv nicht aus – und beginne oben am Schweifansatz das Shampoo gut in die Haare einzumassieren. Danach gehe ich in ca. drei weiteren Partien bis an das Schweifende. Für jede Partie nehme ich eine neue Portion Shampoo. Ist der Schweif am Schluss komplett eingeseift, warte ich ca. 5 Minuten und lasse alles einwirken. Danach wird gründlich ausgespült und wenn der Schweif super dreckig war, kommt jetzt eine zweite Runde einshampoonieren, ansonsten reicht das eine Mal meistens aus. Der Schweif wird mit gut ausgewrungen und mit einem Handtuch einfach gedrückt. Dann Bürste ich den Schweif durch und sprühe ihn großzügig mit Mähnen- und Schweifspray ein und kämme abermals durch. So lasse ich den Schweif an einem sauberen Ort trocknen. Also nicht gleich wieder aufs matschige Paddock stellen oder gar zum Wälzen auf den Sandplatz, sonst war die ganze Arbeit nämlich für die Katz. Wenn der Schweif trocken ist, kämme ich ihn nochmals gründlich durch und fertig ist das Meisterwerk. Ab jetzt gilt: Jeden Tag gut einsprühen und durch bürsten. Durch die Silikone im Spray bleibt der Schmutz schlecht haften. Bei Bedarf in regelmäßigen Abständen wieder waschen. Mit der Zeit geht das ganze innerhalb von 10 Minuten – Übung macht den Meister.

 

Schweif Winterpflege

Im Winter sieht die Sache schon etwas komplizierter aus. Hierfür koche ich mir einen großen Eimer Wasser und tue ordentlich viel Shampoo dazu. Das wird dann gut mit dem Wasser aufgeschäumt, bis das Shampoo sich mit dem Wasser verbunden hat. Der Schweif wird gut durchgekämmt und vom Dreck befreit und jetzt sind Armmuckis gefragt: Ihr hebt den Eimer hoch und lasst gleichzeitig den Schweif darin verschwinden. Die Schweifrübe bleibt hierbei trocken. Dann schwenkt ihr den Schweif ein paar Minuten im Wasser und rührt mit euren Händen quasi um. Danach setzt ihr den Eimer langsam ab und lasst das Wasser in den Eimer laufen. Der feuchte Schweif wird jetzt mit dem Shampoo massiert und geschrubbelt. Danach füllt ihr frisches warmes Wasser in den Eimer und schwenkt den Schweif so lange, bis das ganze Shampoo draußen ist. Danach verfahrt ihr wie oben beschrieben mit der kleinen Besonderheit, dass ihr den Schweif am Ende einflechtet. Nur nicht zu stramm an der Schweifrübe. Im Winter müssen die Pferde keine Fliegen verscheuchen, also braucht ihr auch kein schlechtes Gewisses haben und euer Schweif wird lange weiß bleiben!  Vor dem reiten aufflechten und bürsten, nach dem Reiten bürsten, einsprühen und wieder einflechten. Auch das routiniert sich wirklich sehr schnell.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0