Husten Prophylaxe Pferd

Kräuter für Pferde

Ich habe bisher fast jedes Jahr das Pech gehabt, dass Alin immer mal wieder gehustet hat. Das Thema "Husten und Pferd" trifft bei mir sowieso auf ganz empfindliche Nerven. Vor ein paar Jahren hatte Alin mal eine schlimme Reaktion auf Staub und seitdem bin ich sehr vorsichtig, was das Husten anbelangt. Da rufe ich lieber ein mal mehr den Tierarzt, als später das Nachsehen zu haben. Gerade im Winter steigt das Risiko einer Erkältung enorm an. Das liegt im Gegensatz zur weitläufigen Meinung aber nicht am kalt-nassen Wetter, sondern viel mehr an der Tatsache, dass die meisten Pferde im Winter nur eine verkürzte Weide bzw. Paddockzeit haben. Die restliche Zeit stehen sie dementsprechend in ihren Boxen, in denen es logischerweise deutlich staubiger ist. Hinzu kommt noch das fehlende Sonnenlicht, das aber doch so entscheidend für eine gesunde Immunabwehr ist. Natürlich kommt es auch darauf an, ob das Pferd - vor allem, wenn es geschoren ist - nass bzw. kalt wird, aber grundsätzliche haben Pferde eine fabelhafte Thermoregulation und fühlen sich bei niedrigeren Temperaturen erst so richtig wohl. Trotzdem bin ich der Typ "Prophylaxe" und sorge lieber vor.

Alin hatte ja bereits den ersten leichten Infekt und auch Sunny hatte zwischendurch schon gehustet. Pferde und Husten lösen bei mir immer so einen kleinen Schock aus. Was das angeht, bin ich doch sehr sensibel geworden. Ich kenne einfach zu viele Pferde die mittlerweile chronische Hustenbeschwerden haben. Futterzusätze und Kräuter können einen Tierarzt und herkömmliche Medikamente natürlich nicht ersetzen, aber gegen pflanzliche Prophylaxe spricht ja nun wirklich nichts. Bei dem breiten Kräuterangebot bin ich aber ehrlich gesagt etwas überfordert, also habe ich mir von Eggersmann Kräuterpellets besorgt. Die warten mit einer bunten Mischung aus Pfefferminze, isländischem Moos, Salbei, Malve, Thymian, Zuckerrohrmelasse, Eibisch, Kamille, Scharfgarbenkraut, Brennesselblätter, Königskerzenblüten, Holunderblüten, Zinnkraut, Ringelblumenblüten, Fenchel, Süßholzwurzeln, Huflattich und Anis auf. Also lauter gute Sachen aus der Natur, die das Immunsystem und die Abwehrkräfte stärken.

Wer sich mit Kräutern besser auskennt, kann natürlich auch auf Einzelfuttermittel zurück greifen. Mittlerweile gibt es so gut wie alle Kräuter getrocknet, aber bevor ich zehn verschiedene Einzelkräuter zusammen ins Futter mische, greife ich lieber auf ein All-in-one Produkt zurück. Zumal sich Sunny bei Futter sowieso immer sehr mäkelig anstellt. Nichtmal die Hagebutten, die wir so mühsam gesammelt und getrocknet haben, werden von ihr verschmäht. Alin hingegen frisst sie quasi so gerne, wie Leckerlis. Besonders toll finde ich übrigens auch die Idee, die Pellets mit dem warmen Mash zu mischen - das riecht dann richtig schön nach Kräutern...

Allgemeines zu Atemwegsproblemen bei Pferden

Atemwegsprobleme zählen beinahe zu den Modeerkrankungen beim Pferd. Sie sind die häufigste Ursache für einen Tierarztbesuch und jeder Pferdehalter hatte mindestens schon mal mit einer Bronchitis bei seinem Vierbeiner zu kämpfen. Gerade aber Atemwegserkrankung sind meistens hausgemachte Probleme: Zu viel Aufenthalt in den Boxen, nicht genügend Bewegung, schlechte Futterqualität und ein schlechtes Stallklima tragen unter anderem zu meist chronischen Beschwerden bei. Die ersten typischen Symptome einer Atemwegserkrankung sind meist Husten, Nasenausfluss und eine erhöhte Atemfrequenz (normalerweise 8 – 16 Atemzüge pro Minute im Ruhezustand). In schlimmen Fällen können aber auch Fieber, Leistungsabfall, Schluck- und Fressbeschwerden, Atemgeräusche sowie blutiger oder eitriger Ausfluss auftreten – solche schwerwiegenden Symptome sind allerdings meist schon Indiz für schlimmere Atemwegserkrankung wie Druse, Pneumonie oder COB (Chronisch obstruktive Bronchitis, häufig auch Pferde-Asthma genannt). Als Hauptauslöser für Erkrankungen der Atemwege lassen sich vor allem Allergien, Bakterien- oder Vireninfekte sowie Haltungsprobleme bzw. die Futterqualität ausmachen. In allen Fällen sollte möglichst schnell diagnostiziert werden, woher die jeweiligen Symptome stammen und welche etwaige Erkrankung dahinter steckt. Im Grunde können die Atemwegsbeschwerden auf die oberen und unteren Atemwege aufgeteilt werden. Dabei sind die Erkrankungen der oberen Atemwege meist akut infektiös. Das bedeutet, dass sie durch Mikroorganismen, wie Bakterien oder Viren, verursacht werden. Allerdings gibt es auch nicht infektiöse Erkrankungen der oberen Atemwege, wie zum Beispiel beim Kehlkopfpfeifen, das durch eine halbseitige Lähmung der Muskultur bedingt ist. Auch die unteren Atemwege können durch Infekte geschwächt und angegriffen werden. Viel häufiger sind hier allerdings Allergien die Ursache für Lungen- und Bronchienprobleme. 

Mit dem Herbst und vor allem auch im Winter steigt das Risiko einer Atemwegserkrankung. Zum einen ist ganztägiger Koppelgang nur noch an den wenigsten Ställen möglich, zum anderen ist das Immunsystem allein schon durch den Fellwechsel belastet. Die Tage werden kürzer und das Licht immer weniger. Im Winter bleibt den meisten Pferdehaltern eigentlich nur noch die Bewegung in der Halle und selbst, wenn diese nicht besonders staubig ist, ersetzt diese Art der Bewegung keinen Ausritt oder Koppelgang an der frischen Luft, bei denen die Pferde richtig durchatmen können.

Die beste Prophylaxe stellt natürlich die Influenza-Impfung dar, die zwar keinen Vollschutz garantiert, aber immerhin die besten Voraussetzungen für die Abwehr gegenüber Bakterien oder Viren darstellt. Darüber hinaus sollte den Pferden immer genügend Bewegung (an der frischen Luft) ermöglicht werden. Da auch die Futterqualität eine entscheidende Rolle spielt, ist auch auf ausreichend gutes Heu und Stroh zu achten, ebenso wie auf ausreichende Luftzirkulation im Stall und eine entsprechende Boxenhygiene. 

 

 

Gesund füttern

Sind die Atemwege geschwächt oder möchte man seinem Vierbeiner prophylaktisch schon vor einer Erkrankung etwas Gutes tun, greifen viele Pferdebesitzer zusätzlich zu speziellen Kräutern, die die Gesunderhaltung der Atemwege positiv beeinflussen können. Bei einer ernst zunehmenden Erkrankung ersetzen Kräuter natürlich keine tierärztliche Medikation, dennoch können sie in leichten Fällen die Symptome lindern, den Heilungsprozess beschleunigen und auch prophylaktisch eine Gute Wirkung erzielen.

 

Kräuter, die sich in der Medizin besonders bewähren, sind vor allem Isländisches Moos, Spitzwegerich, Eibisch, Süßholz, Salbei und Malve, auch Schwarzkümmel und Hagebutten haben beispielsweise einen positiven Einfluss auf das Immunsystem und können besonders zur Stärkung der Abwehrkräfte gefüttert werden. Gegen trockenen Reizhusten helfen vor allem Kräuter, die einen hohen ‚Schleimgehalt‘ beinhalten und durch die ätherischen Öle schleimlösend und Husten lindernd wirken. Besonders effektiv ist es auch, wenn die entsprechenden Kräuter mit kochendem Wasser zu einem Kräutersud aufgegossen werden oder unter das Mash gemischt werden. Diese natürlichen Schleimlöser tragen dazu bei, dass sich der Schleim verflüssigt und so besser aus den Atemwegen abtransportiert werden kann.

 

Lieber gut vorsorgen:

·         Für ein gutes Stallklima sorgen und ausreichend Luftzirkulation ermöglichen

·         Auf ausreichend Boxenhygiene achten

·         Bei beginnendem Husten eventuell auf Späne umstellen

·         Ausreichend Bewegung an der frischen Luft ermöglichen

·         Auf gute Futterqualität achten 

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